Per Stups gesünder? Öffentliches Seminar zum Thema „Nudging“ an der Universität Bayreuth
Kann ein kleiner Stups dazu beitragen, den eigenen Lebensstil zu verändern? Welche Einflüsse von außen empfindet der Mensch als Einmischung, welche als Anregung? Kurz: Was kann „Nudging“? Das diskutieren internationale Experten am 5. Februar 2019 auf Einladung von Universität Bayreuth, Techniker Krankenkasse und Bayerischem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten/Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) an der Universität Bayreuth.
Am Beispiel von Zivilisationskrankheiten wird deutlich, wie wichtig eine Verhaltensänderung breiter Bevölkerungsgruppen hin zu einer gesunden Lebensweise nötig wäre, um die Gesellschaft vor hohen Folgekosten zum Beispiel von Diabetes oder Herzinfarkt zu bewahren. Ein öffentliches Seminar an der Universität Bayreuth will ausloten, welche Möglichkeiten „Nudging“ (wörtl: „Anstupsen“), also das sanfte Anregen, Auffordern, Hinweisen – oft verknüpft mit Belohnungssystemen – bietet. Breite Diskussion, Erfahrungsaustausch und Netzwerken stehen im Vordergrund der Veranstaltung. Erwartet werden Erkenntnisse für politisches Handeln ebenso wie für die Gestaltung von Kunden-Programmen oder zum Beispiel für die Planung der Mensa an der neuen 7. Fakultät der Universität Bayreuth in Kulmbach.
- Datum: Dienstag, 5. Februar 2019
- Zeit: 9:30 – 18:30 Uhr
- Ort: Universität Bayreuth, Gebäude NW III, Hörsaal 36/EG
Die Themenpalette des Tages reicht „Von der Zuckersteuer über Empowerment bis hin zum Nudging“. Renommierte Fachleute halten Vorträge über „How Sensory Ambient Factors Influence Food Choices“, „Gesundes Essen leicht(er) machen – smarte Lunchrooms in der Gemeinschaftsgastronomie“, „Smart Moving – beweg’ Dich und Deine Uni“ oder „Carrot Rewards – Reinventing The Path To Impact“. Breiten Raum werden die Chancen der Digitalisierung im Nudging einnehmen. Abgerundet wird das Seminar durch Podiumsdiskussionen, die Präsentation von Start-Ups und einen Pitch.
Über allem stehen diese Fragen: Führt Nudging zur „Glücksdiktatur“ oder brauchen wir wirksamere Maßnahmen, damit Gesundheitsförderung gelingt? Denn Adipositas, sitzender Lebensstil, das Handeln der Verbraucher rückt zunehmend in den Blickpunkt der Politik. Können innovative Nudging-Maßnahmen, der kleine Stups in die gewünschte Richtung, Entscheidungen zur gesünderen Alternative oder zu einem nachhaltigeren Lebensstil fördern? Was beeinflusst Menschen wirklich und ist eine Einflussnahme überhaupt wünschenswert? Was darf und kann ein Staat tun, und was funktioniert bereits gut?
Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht.
Link: https://www.kern.bayern.de/wissenschaft/199763/index.php.
Neueste Kommentare