Offener Brief an Forchheims OB Dr. Uwe Kirschstein zur „Namensfindung Altstadtfest“

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Sehr geehrter Herr Dr. Kirschstein,

erfreulicherweise hat der Forchheimer Stadtrat hinsichtlich der Namensfindung unseres Altstadtfestes eine breite Bürgerbeteiligung beschlossen. Dies erschwert möglicherweise Ihr Vorhaben, den Betriff „Mauerscheißerfest“ über die Ziellinie der Entscheidungsfindung zu bringen, hat aber zu tun mit wirklicher Transparenz und Bürgernähe.

Nun kann man der Homepage der Stadt Forchheim folgende, ausschließlich seitens der Stadtverwaltung entwickelte und mit dem Stadtrat nicht abgestimmte Vorschläge entnehmen:

Mauerscheißerfest (an oberster Stelle!), Königsstadtfestival, Forchheimer Stadtfest, Eckla Fest, My Stadtfest Forchheim.

Von vorne herein ausgegrenzt wurde der weiterhin auf breite Akzeptanz und große Sympathie treffende gute alte Name „Altstadtfest“. Dies, wie Sie in der Planungsausschusssitzung vom 16.01.19 eindeutig ausführten, mit Absicht.

Der Stadtrat bzw. der Haupt-, Personal- und Kulturausschuss war mit dieser Vorgehensweise bzw. der Auswahl dieser Vorschläge nicht befasst. Gemäß Geschäftsordnung für den Stadtrat obliegt allerdings diesem Ausschuss die Zuständigkeit für Volksfeste.

Warum eigentlich wurde nicht einfach ein Freitextfeld angeboten? Hier wären sicherlich viele weitere gute und kreative Vorschläge entstanden.

Wie man mittlerweile vielen Ausführungen von Mitbürgerinnen und Mitbürgern mittels persönlicher Rückmeldungen aber auch Leserbriefen, Presseberichterstattungen, Kommentaren oder Umfragen innerhalb sozialer Medien (Umfrage der JU Forchheim) entnehmen kann, stößt der von Ihnen favorisierte Begriff „Mauerscheißerfest“ auf breite Ablehnung, er wird u.a. als ordinär, peinlich und für die Imagebildung der Stadt schädlich bewertet.

Allerdings fanden und finden auch Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates und viele Bürgerinnen und Bürger die weiteren, aktuell zur Auswahl gestellten Alternativen als verunglückt bzw. nicht optimal.

Und es fehlt eben der Vorschlag „Altstadtfest“.

Ich halte es für geboten und darf Sie diesbezüglich auffordern, dass Sie diesen Begriff als Auswahlalternative sehr zeitnah ergänzen.

Als nichts anderes als respektlos gegenüber dem Stadtrat ist die mir inoffiziell mitgeteilte Position der Verwaltung, dass der Haupt-Personal- und Kulturausschuss bzw. der Stadtrat „das letzte Wort“ hat, und den von der Bevölkerung favorisierten Vorschlag „übertrumpfen“ könnte, was formal so sein mag, aber sicherlich nicht unser Stil ist!

Wir möchten uns sehr an der Priorisierung der Bevölkerung orientieren und diese gerne aufgreifen.

Dass allerdings der Begriff „Altstadtfest“ mit vorgeschlagen wird, wäre angesichts der Stimmungslage der Bevölkerung Voraussetzung eines fairen Meinungsbildungsprozesses.

Wenn dann am Ende ein anderer Vorschlag bei den Umfrageergebnissen vorneliegen sollte, so werde ich diesen gerne akzeptieren.

Ergänzen Sie also bitte zeitnah die Vorschlagsliste mit der Auswahlalternative „Altstadtfest“.

Letztendlich muss nach der Namensfindung an der Qualität des Festes gearbeitet werden, hier besteht sicherlich die selbe Sichtweise.

Mit freundlichem Gruß

Udo Schönfelder
Fraktionsvorsitzender