Erzbischof Schick ruft Jahresmotto 2019 für das Erzbistum Bamberg aus: „Getauft und gesendet“

Symbolbild Religion

„Unsere Worte werden nur wirken, wenn sie durch unsere Taten gedeckt sind“

„Getauft und gesendet“ lautet das Jahresmotto im Erzbistum Bamberg. Das teilte Erzbischof Ludwig Schick in seiner Silvesteransprache mit. Alle getauften Christen sollten sich ihres Christseins neu bewusst werden. „So kann die Kirche, die Gemeinschaft der Getauften, in den Herzen der Menschen lebendig werden“, sagte Schick am Montagabend in seiner Predigt zum Jahresende im Bamberger Dom. Dabei nahm er auch Bezug auf den derzeit laufenden Umstrukturierungsprozess im Erzbistum, in dem 35 neue Seelsorgebereiche gebildet werden. Diese müssten jetzt mit Leben gefüllt werden. „Dies wird geschehen, wenn wir Ja zu unserer Taufe sagen, die Gabe und Aufgabe ist“, betonte der Erzbischof. Im Oktober 2019 sollen die neuen Strukturen mit den neuen Seelsorgeteams offiziell in Kraft gesetzt werden.

Die Taufe verbinde alle Christen und verpflichte sie, die immer größere Einheit zu suchen, unterstrich Schick mit Blick auf die Ökumene. Vor allen Dingen sei die Aufgabe der Taufe die Weitergabe des Glaubens. „Als Christen sollen wir unseren Glauben leben, der unser Leben froh macht, ihm Sinn gibt, Orientierung und Hilfe schenkt.“ Die Kirche dürfe sich nicht damit abfinden, „heiliger Rest“ zu sein, sondern müsse hinausgehen und Zeugnis geben von der Botschaft Christi, die Vertrauen, Hoffnung und Liebe schenkt, und von den christlichen Werten wie Ehrlichkeit, Respekt, Rücksicht, Einsatz für das Gemeinwohl und für die Schöpfung, die für das Miteinander in der globalen Welt und für die Zukunft so wichtig seien.

Mit Blick auf die Missbrauchsfälle in der Kirche rief der Erzbischof dazu auf, Fehlverhalten zu bekennen, die Täter zu bestrafen und Wiederholung oder Rückfälle mit allen Mitteln zu verhindern. Nötig seien sowohl Reue, Wiedergutmachung und Bekehrung bei jedem Einzelnen, aber auch die Veränderung von Strukturen, die solche Taten begünstigen oder decken. Die Kirche als Gemeinschaft von Gläubigen sei so authentisch und überzeugend wie jeder einzelne Gläubige authentisch und überzeugend sei. „Unsere Worte werden nur wirken, wenn sie durch unsere Taten gedeckt sind“, betonte der Erzbischof.

Das Motto „Getauft und gesendet“ stehe auch in Verbindung zum Jahresmotto des katholischen Jugendverbandes BDKJ im Erzbistum Bamberg „Nimm mein ‚Ja‘“, das Bezug nehme auf den Weltjugendtag 2019 in Panama. Der steht unter dem biblischen Leitmotiv „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du gesagt“. In jugendgemäßer Sprache könne diese Antwort Marias an den Engel bei der Verkündigung in Nazareth lauten: „Nimm mein Ja“. „Lasst uns im Erzbistum im Jahr 2019 sagen und leben: ‚Nimm mein Ja zu meiner Taufe!‘ So können wir eine lebendige und lebensdienliche Kirche im Erzbistum Bamberg sein und zu einem glückseligen neuen Jahr für alle beitragen“, schloss der Erzbischof.