Bamberger Bürgerentscheid von bayernweiter Bedeutung

Der Landesvorsitzende des BUND Naturschutz in Bayern, Richard Mergner, erwartet, dass vom Bürgerentscheid in Bamberg am kommenden Sonntag ein bayernweites Signal für Flächenschutz und Walderhalt ausgeht. Dies machte er bei einem Pressegespräch, das er wenige Tage vor der Abstimmung im Infoladen von Bürgerinitiative und Bund Naturschutz führte, deutlich. „Der Umgang mit dem Hauptsmoorwald ist ein Testfall dafür, wie Ministerpräsident Söder und Hubert Aiwanger, der neue Minister für Wirtschaft und Landesentwicklung, die Koalitionsvereinbarung zur Reduzierung des Flächenverbrauchs konkret umsetzen können“, so Mergner. Während die Landesregierung den Flächenverbrauch reduzieren wolle, scheine in Bamberg einer „Allianz der Waldzerstörer“ aus CSU, SPD, Bamberger Allianz, FDP und Co der schonende Umgang mit Flächen nicht wichtig zu sein. Nur so lasse sich erklären, warum diese Stadtratsfraktionen den alternativen Planungsvorschlag von Bürgerinitiative und BUND Naturschutz, der eine deutliche Reduzierung der Gewerbeflächen vorsah, nicht einmal diskussionswürdig fand. Der Vorsitzende des BUND Naturschutz Bamberg, Martin Bücker, äußerte ebenfalls sein Unverständnis darüber, dass mit dem Ratsbegehren weitgehend an der ursprünglichen Planung festgehalten wird. „ In Zeiten des Insektensterbens, das inzwischen in aller Munde ist, halte ich es für unverantwortlich, wie mit der Bebauung der Muna ein Lebensraum von über 300 Schmetterlingsarten rücksichtlos zerstört werden soll“.

Richard Mergner appellierte deshalb an die Bamberger Bürgerinnen und Bürger, für das Bürgerbegehen zu stimmen und das Ratsbegehren abzulehnen, damit der Hauptsmoorwald als Lebensraum vieler Arten, als Frischluftlieferant und Lärmschutz für Bamberg erhalten bleibt. Der Erfolg des Bürgerbegehrens wäre zudem ein deutliches Zeichen für eine Abkehr vom Flächenfraß in Bayern.