Waldbesitzervereinigung Fränkische Schweiz e.V. informiert: „Sichere Aufarbeitung von Windwurf- und Bruchholz“

Sturmtief „Fabienne“ hat in der Fränkischen Schweiz etliche Bäume entwurzelt oder abgebrochen. Von diesem Sturm wurden auch Laubbäume nicht verschont. Das Aufarbeiten von geworfenen Bäumen stellt besonders hohe Anforderungen an die Arbeitssicherheit. Arbeiten am Steilhang und auf oder vor Felsformationen erhöhen die Unfallgefahr zusätzlich. Daher ist ein strukturiertes Vorgehen unabdingbar:

  • Vor Beginn der Aufarbeitung sind die Arbeitsschritte und das Arbeitsverfahren gründlich zu planen und festzulegen.
  • Aufgrund des geringeren Unfallrisikos ist grundsätzlich der Maschineneinsatz zu prüfen, nur bei sachlich haltbaren Gründen darf davon abgewichen werden.
  • Nur fachkundiges und körperlich geeignetes Personal einsetzen! Arbeiten an Profis abgeben! Die WBV kann Forstdienstleister vermitteln.
  • Sicherstellen einer funktionierenden Rettungskette, d.h. Rettungswege müssen immer freigehalten werden; Netzverfügbarkeit und Rettungspunkte müssen allen Personen bekannt sein.

Die Windwurfaufarbeitung ist mit geeigneten Maschinen (Harvester, Bagger, Forstschlepper mit Seilwinde) durchzuführen. Der Maschineneinsatz ist der motormanuellen Aufarbeitung vorzuziehen.

Ist es unvermeidbar, dass Maschinen und Mensch zusammenarbeiten, ist die Kommunikation zwischen Maschinenführer und Motorsägenführer sicherzustellen (z.B. über Sprechfunk). Eindeutige Kommunikationsregeln sind festzulegen.

Bei gefahrbringenden Tätigkeiten wie z.B. das Abstocken von Wurzelstöcken sind Sicherungsmaßnahmen (Sichern des Wurzeltellers, Belassen eines ausreichend langen Abschnitts, Anwenden einer geeigneten Schnitttechnik) durchzuführen. Hierbei gilt stets der Grundsatz: Arbeitssicherheit geht vor Holzverlust!

Weitere Hinweise zur Arbeits- und Schnitttechnik enthält auch die Handlungshilfe „Im Windwurf mit der Motorsäge“ der SVLFG; diese kann unter der Homepage www.svlfg.de (Name Link: „Gewusst wie – Windwurfaufarbeitung“) abgerufen werden.

Von Martin Thoma, SVLFG