Das Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg kürt Birgit Bossert zur „Künstlerin des Monats“ März
Die renommierte Künstlerin Birgit Bossert lebt und arbeitet seit 35 Jahren in der Metropolregion Nürnberg. Nach ihrem Studium an der Akademie der Bildenden Künste, bei Prof. Eusemann, in Nürnberg, erhielt sie als ersten großen Achtungserfolg 1983 den Förderpreis des Freistaates Bayern. 2009 wurde sie von der Jury des Kunstpreises der Nürnberger Nachrichten mit einer Würdigung geehrt. Nach ihren, zum Teil raumgreifenden Arbeiten, Textilobjekten und Installationen im musealen und öffentlichen Raum der 80er und 90er Jahre, hat sich die Künstlerin seit 2001 mit großer Hingabe dem Konzept der Farbfeldzeichnungen auf kleinem Format verschrieben.
Das Arbeitskonzept heißt wie die Werktitelbezeichnung: »satt«. Als bildnerische Elemente dienen der Künstlerin genormte, genau bezifferte Farbstifte verschiedener Hersteller aus der industriellen Produktion, sowie Malgründe, die sich durch eine unterschiedliche Aufnahmekraft der Pigmente auszeichnen. Regionale Stifthersteller aus der Metropolregion, aber auch andere Markenhersteller sind innerhalb des Werkes das Bindeglied zwischen den singulären Farbfeldern, die sowohl autonom wie auch gruppiert gezeigt, eine immense Wirkung entfalten. Das Material und die Kombination in diesem Dialog der Grundelemente des Zeichnerischen, gibt den Rahmen des Erreichbaren, das Potenzial der möglichen Sättigung, vor. So entstehen in serieller Reihung farbintensive Bilder, deren Reiz es ist, dass sie trotz flächigem Auftrag Volumen imaginieren lassen. Tages-und Kunstlicht lassen den Absorptionsgrad unterschiedlich wahrnehmen. So interagieren und verwandeln die monochromen Farbflächen, je nach Tageswitterung oder Luxwert, ihren Wirkungsgrad. Sie werden zu sich wandelnden Licht-und Leuchtmetaphern im spektralen Erfahrungsfeld.
Birgit Bosserts stille Beharrlichkeit und Akribie bilden einen Pol ihrer handwerklich hoch differenzierten Technik, die sie -über alle Jahre hinweg -bis an die Grenzen des Möglichen auslotet. In ihrem OEuvre-Katalog hält sie die Eigenart der Malmaterialien und ihrer speziellen Charakteristik fest. So entsteht, wie nebenbei, eine Art wissenschaftliche Begleitung des nunmehr 10-jährigen Werkprozesses, in welchem bislang rund 750 Arbeiten entstanden. Wer Werken der Künstlerin begegnet, ist von der Unmittelbarkeit ihrer Wirkung sofort in Bann gezogen. Bossert verschmilzt Konkrete Kunst und Konzeptkunst und steuert subtil den emotionalen gewichtenden Gehalt ihrer Arbeiten durch spezielle Arrangements und situationsbezogene Präsentationen. Mit der Künstlergruppe TRIOOO nahm sie in Ausstellungen innerhalb der Metropolregion Nürnberg direkten Bezug auf historische Persönlichkeiten der Metropolregion, so u. a. E.T.A Hoffmann (Stadtgalerie Villa Dessauer, Bamberg, 2004), Kaspar Hauser (Ansbach, 2006), Johann Gottlieb Fichte (Erlangen, 2009).
Die Jury des Forums Kultur würdigt die Künstlerin für ihre singuläre künstlerische Leistung, die der Metropolregion Nürnberg neue Lichtblicke und Impulse verleiht und eine deutlich hohe Beachtung und Anerkennung verdient.
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