Festgottesdienst mit Erzbischof Schick zum Abschied von Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein im Dom
„Die Kirche muss immer Caritas sein“
Erzbischof Ludwig Schick hat dem scheidenden Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein für sein langjähriges Wirken gedankt und seinem Nachfolger Helmar Fexer seine Segenswünsche für die künftigen Aufgaben übermittelt. Zum Wechsel an der Spitze des Diözesan-Caritasverbandes wurde am Montag am Fest der Heiligen Hildegard von Bingen im Bamberger Dom ein festlicher Gottesdienst gefeiert.
Schick würdigte Hildegard von Bingen als eine „wirklich taffe Frau der Caritas“, in deren Wirken im elften Jahrhundert die drei Säulen der Caritas auch heute noch anschaulich würden: Menschen in Not helfen, in allen Problemen des Lebens beraten und die Gesellschaft mitgestalten. „Not sehen und handeln“ sei auch die Devise Hildegards gewesen, besonders bei den Alten und Kranken. Sie habe den Menschen als Einheit von Leib und Seele betrachtet, der nur in Beziehung zu Gott und den Menschen leben und wirken könne. Dieser Dreiklang von Leib, Seele und Beziehungen sei auch grundlegend für die Caritas in allen Bereichen, besonders bei der Beratung, bei allgemeinen sozialen Problemen, bei Ehe- und Familienschwierigkeiten, bei Schwangerschaftskonflikten, bei Schulden und Sucht und vielen anderen Problemen.
Die dritte Aufgabe der Caritas sei es, die Gesellschaft mitzugestalten, „damit sie eine Gesellschaft ist, in der die Atmosphäre des Wohlwollens herrscht, in der alle untereinander in einem Netz der Liebe, des Verständnisses und der Fürsorge verbunden sind“. So würden Krisen vermieden oder es werde in Krisen unmittelbar geholfen. Hildegard habe in die Gesellschaft ihrer Zeit hineingewirkt mit Briefen, Mahnungen, Stellungnahmen und Gebet, um die Zivilisation der Liebe aufzubauen.
Caritas sei neben Verkündigung und Liturgie eines der drei Standbeine der Kirche, die immer im Zusammenhang miteinander stünden, fuhr Schick fort: „Die Kirche muss immer und überall Caritas sein.“
Seit 1979 arbeitete Öhlein beim katholischen Wohlfahrtsverband und leitete anfangs dessen Finanzbereich. Acht Jahre war er zudem stellvertretender Direktor, bis er 2006 von Erzbischof Schick zum Diözesan-Caritasdirektor ernannt wurde. Mit seinem Eintritt in den Ruhestand übernimmt der bisherige Stellvertreter Helmar Fexer zum 1. Oktober die Nachfolge. Fexer begann 1982 als kirchlicher Jugendpfleger im Erzbischöflichen Jugendamt. 2007 wurde er stellvertretender Direktor und mit der Satzungsänderung 2016 stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Zur neuen stellvertretenden Diözesan-Caritasdirektorin ernannte Erzbischof Schick zum 1. November 2018 Christine Aßhoff.
Im Erzbistum Bamberg gibt es über 785 Einrichtungen und Dienste im Bereich der gesamten Caritas. Insgesamt arbeiten im Erzbistum Bamberg etwa 11.100 Personen hauptberuflich im Bereich der Caritas. Davon sind etwa 1900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt beim Diözesan-Caritasverband beschäftigt, die Übrigen bei den Kreis- und Ortscaritasverbänden und dem Diözesancaritasverband angegliederten caritativen Institutionen. Dazu kommen etwa 12.500 Ehrenamtliche.
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