Die Kraft der Hoffnung: Demokratiekonferenz für Stadt und Landkreis Bayreuth
Die Weltzuversicht vieler Menschen zerbricht. Ehrenamtliche Helfer/innen in der Flüchtlingsarbeit werden langsam müde und mutlos. Es gibt neue Herausforderungen, weil viele Flüchtlinge nicht in ihr Heimatland zurück können – aber auch kein dauerhaftes Bleiberecht bekommen. Zudem ist der gegenwärtig politische Wille deutlich spürbar, die Hürden für einen Aufenthalt von Asylbewerbern/innen zu erhöhen. Populisten machen sich breit und versuchen, gesellschaftliche Diskurse zu bestimmen. Doch sie sind nicht nur Ursache, sondern auch Symptom des erschütterten Vertrauens in eine gesicherte Zukunft. Der Glaube daran, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sich, und sei es langsam, weiterentwickeln, geht allmählich verloren.
In der gemeinsamen Demokratiekonferenz von Stadt Bayreuth und Landkreis Bayreuth sollen Menschen, die sich beruflich oder zivilgesellschaftlich für Asylsuchende aber auch Menschen, die sich für eine demokratische und gerechte Gesellschaft engagieren, neue Hoffnung erhalten. Gegen das verbreitete Ohnmachtsgefühl, gegen den vermeintlichen Sog einer Fremdbestimmung. Die gesellschaftliche Zukunft soll nicht erduldet, sondern demokratisch gestaltet werden. Die Demokratiekonferenz findet am Samstag, 22.09.2018 von 11.00 bis 14.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Bayreuth statt.
Der Referent, Prof. Dr. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung, wird seine Denkanstöße in schwierigen Zeiten der Kraft der Hoffnung widmen. Denn „es gibt Hoffnungen, die erscheinen verrückt; aber sie sind es nicht. Die verrückten Hoffnungen sind nämlich oft gerade diejenigen Hoffnungen, die helfen, nicht verrückt zu werden.“ (Prantl)
Heribert Prantl wendet sich gegen das Ohnmachtsgefühl und gegen jede Resignation. Er vertraut der Kraft der Hoffnung; diese Kraft steckt nicht im billigen Optimismus; sie verweigert vielmehr dem Unheil den totalen Zugriff. Prantl glaubt daran, dass die Zukunft positiv gestaltbar ist. Und er sagt wie. Die Frage ist nicht, welche Zukunft man hat oder erduldet, die Frage ist, welche Zukunft man haben will und wie man darauf hinarbeitet. Die Zukunft ist nicht geformt, sie wird geformt, in jedem Augenblick der Gegenwart.
Als Auftakt dient ein Einpersonenstück „Die Teekanne“ der Studiobühne Bayreuth. Die Protagonistin entwickelt in einem fiktiven Dialog mit ihrer muslimischen Putzfrau ein Potpourri von Vorurteilen, vor denen auch eine moderne Deutsche nicht gefeit ist. Augenzwinkern nähern wir uns dem Thema unserer eigenen Vorurteile und Projektionen.
Die Teilnahme ist offen für alle Interessierten, der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben“. Veranstalter sind das Evangelische Bildungswerk, die Begleitausschüsse von „Demokratie Leben“ in der Stadt und im Landkreis Bayreuth sowie der Caritasverband Bayreuth.
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