Short­list Deut­scher Lese­preis 2018: „FOr­le­sen!“ aus dem Land­kreis Forch­heim ist nominiert

Symbolbild Bildung

46 Pro­jek­te und Per­so­nen in fünf Kate­go­rien umfasst die Short­list des Deut­schen Lese­prei­ses 2018. Aus­ge­wählt wur­den sie aus rund 200 Bewer­bun­gen aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet. In der Kate­go­rie „Her­aus­ra­gen­des Kom­mu­na­les Enga­ge­ment in der Lese­för­de­rung“ ist der Land­kreis Forch­heim mit dem Pro­jekt „FOr­le­sen!“ nominiert.

Die Nomi­nie­run­gen sind auf der Web­site des Deut­schen Lese­prei­ses https://​www​.deut​scher​-lese​preis​.de/​a​k​t​u​e​l​l​es/ veröffentlicht.

Bei dem Pro­jekt „FOr­le­sen!“ han­delt es sich um ein Lese­för­der­pro­jekt, das

  • Kin­der­ta­ges­stät­ten und Kräf­te in der Kindertagespflege
  • Schu­len aller Schularten
  • Wei­te­re Bil­dungs­part­ner, wie z.B. ehren­amt­li­che Lese­pa­ten und –patin­ne

anspricht und z.B. mit Lese­ma­te­ri­al (Lese­kof­fer) und Fort­bil­dun­gen unterstützt.

Part­ner im Pro­jekt sind der Land­kreis Forch­heim, die Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg (Buch­wis­sen­schaft) , der Bil­dungs­ver­ein FOr­sprung e.V. und die Aka­de­mie für Ganztagsschulpädagogik.

Die abschlie­ßen­de Ent­schei­dung über die nomi­nier­ten Bewer­bun­gen wird die Jury des Deut­schen Lese­prei­ses Anfang Sep­tem­ber treffen.

Land­rat Dr. Her­mann Ulm freut sich jeden­falls, dass das „nach­hal­ti­ge und so breit auf­ge­stell­te Pro­jekt bun­des­wei­te Beach­tung gefun­den hat. Wenn wir auch in der End­run­de erfolg­reich wären, wür­de das gro­ße und viel­fach ehren­amt­li­che Enga­ge­ment vie­ler Men­schen im Land­kreis Forch­heim beson­ders gewürdigt.“

Zusätz­lich ver­leiht die Com­merz­bank-Stif­tung zum ers­ten Mal den Son­der­preis für pro­mi­nen­tes Enga­ge­ment an eine Per­son des öffent­li­chen Lebens. Die Preis­trä­ger wer­den am 21. Novem­ber im Ber­li­ner Hum­boldt Car­ré offi­zi­ell gekürt. Der mit ins­ge­samt 25.000 Euro dotier­te Deut­sche Lese­preis ist ein gemein­sa­me Initia­ti­ve von Stif­tung Lesen und Com­merz­bank-Stif­tung und wird seit 2013 für vor­bild­haf­tes Enga­ge­ment in der Lese­för­de­rung ver­lie­hen. Unter­stützt wer­den die Initia­to­ren von FRÖ­BEL e.V., der PwC-Stif­tung Jugend – Bil­dung – Kul­tur, der Arnulf Bet­zold GmbH, der Fach­ge­mein­schaft buch.netz im Bun­des­ver­band E‑Commerce und Ver­sand­buch­han­del e.V., der MELO Group GmbH & Co. KG und der Stif­tung Kin­der för­dern – Zukunft stif­ten. Die Aus­zeich­nung steht unter der Schirm­herr­schaft der Staats­mi­nis­te­rin für Kul­tur und Medi­en Prof. Moni­ka Grütters.

Dr. Jörg F. Maas, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Stif­tung Lesen: „Lesen ist der Aus­gangs­punkt für ein akti­ves und selbst­be­stimm­tes Leben. Wer schon in jun­gen Jah­ren Geschich­ten ent­deckt und Bücher in den All­tag inte­griert hat, pro­fi­tiert in vie­ler­lei Hin­sicht: per­sön­lich, beruf­lich und im sozia­len Mit­ein­an­der. Wir freu­en uns sehr, dass die Lese­för­de­rung in Deutsch­land von vie­len Hän­den getra­gen wird und außer­or­dent­lich ideen­reich ist. Mit den Nomi­nier­ten des Deut­schen Lese­prei­ses 2018 prä­sen­tie­ren wir her­aus­ra­gen­de Pro­jek­te, die das Lesen wir­kungs­voll in den Mit­tel­punkt rücken und somit Begeis­te­rung für Geschich­ten wecken.“

Astrid Kieß­ling-Taşkın, Vor­stand der Com­merz­bank-Stif­tung, betont: „Lesen för­dert Krea­ti­vi­tät und erlaubt uns den berühm­ten Blick über den Tel­ler­rand. Aber immer noch sind 7,5 Mil­lio­nen Erwach­se­ne in Deutsch­land funk­tio­na­le Analpha­be­ten. Hier darf das Enga­ge­ment nicht nach­las­sen. Mit pro­mi­nen­ter Unter­stüt­zung kön­nen wir noch mehr Men­schen erreichen.“

Hin­ter­grün­de zum Deut­schen Lesepreis

Lese­kom­pe­tenz ist die ent­schei­den­de Grund­la­ge für den Bil­dungs­er­folg und den wei­te­ren Lebens­weg von Kin­dern und Jugend­li­chen. Aller­dings zei­gen PISA‑, IGLU- und die Vor­le­se­stu­di­en der Stif­tung Lesen sowie OECD-Berich­te für die Lese­kom­pe­tenz von Kin­dern in Deutsch­land seit Jah­ren gro­ße Defi­zi­te auf: Rund 3 Mil­lio­nen Kin­der und Jugend­li­che sind les­eben­ach­tei­ligt, da ihnen kaum oder wenig vor­ge­le­sen wird und sie in der Fol­ge nur über eine (sehr) schwa­che Lese­kom­pe­tenz ver­fü­gen. Dar­über hin­aus sind rund 7,5 Mil­lio­nen Erwach­se­ne hier­zu­lan­de laut LEO-Stu­die 2011 funk­tio­na­le Analpha­be­ten. Für eine funk­tio­nie­ren­de Gesell­schaft bedarf es jedoch der Lese­kom­pe­tenz all ihrer Mit­glie­der. Daher ist Lese­för­de­rung unab­ding­bar: über­re­gio­nal eben­so wie vor Ort. Flä­chen­de­ckend lässt sich dies jedoch nur mit einem brei­ten gesell­schaft­li­chen und indi­vi­du­el­len Enga­ge­ment umsetzen.