Sonntagsgedanken: Liebe

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

„Wir preisen Dich, Gott, der Du Frau und Mann zur Liebe füreinander geschaffen hast. Erwecke uns, Schöpfer der Liebe, stets wieder neu zur Lust und zur Treue.“

Der Schweizer Pfarrer Kurt Marti, der sich häufig und kritisch in die Politik einmischte, hat Recht: Gott hat Mann und Frau füreinander geschaffen, damit sie einander ergänzen,sich gegenseitig glücklich machen, damit durch sie Gottes lebensspendende Liebe Gestalt gewinnt unter uns. Gott also will den Menschen keineswegs die Lust an der Liebe verbieten, vielmehr soll Gottes Liebe alle Bereiche menschlichen Lebens durchströmen, uns täglich neuen Lebensmut, neue Hoffnung gegen alle Enttäuschung und Angst schenken. Natürlich kann man die unbedingte Liebe Gottes im Bereich von Wirtschaft und Politik nicht unmittelbar umsetzen, aber er will doch unser Miteinander sozialer, friedlicher, toleranter machen. Lange Zeit dachte man, Politik und Wirtschaft gingen die Kirchen nichts an. Wer aber meint, aus eigener Kraft ein guter Chef, Vorsitzender, Bürgermeister oder Minister sein zu können, der wird schnell selbstgerecht, überfordert sich, stürzt in das berühmte „schwarze Loch“, wenn seine Pläne scheitern. Wie aber kann die Liebe, dieses schönste Geschenk Gottes, unser Denken, Handeln und Fühlen verändern? Unlängst fielen mir diese Zeilen in die Hände:

„Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich.
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos.
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart.
Wahrheit ohne Liebe macht kritisch.
Erziehung ohne Liebe macht widerspruchsvoll.
Klugheit ohne Liebe macht gerissen.
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch.
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich.
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch.
Macht ohne Liebe macht gewalttätig.
Ehre ohne Liebe macht hochmütig.
Besitz ohne Liebe macht geizig.
Glaube ohne Liebe macht fanatisch.“

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind