Grüne Wärme für die Bewohner des „Föhrenhains“ in Bamberg

Inbetriebnahme des BHKW

Inbetriebnahme des BHKW

Oberbürgermeister Andreas Starke, Geschäftsführer der Stadtbau Bamberg Veit Bergmann, Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Michael Fiedeldey und Winfried Bauer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg Wärme und Energieerzeugungs GmbH, haben gestern offiziell die umweltfreundliche Wärmezentrale des Wohngebiets „Am Föhrenhain“ in Betrieb genommen. Die Bewohner der acht Wohnblocks erhalten ihr heißes Wasser und ihre Heizwärme jetzt aus einem dezentralen Heizwerk. In diesem wird unter Einsatz von regenerativem Brennstoff umweltfreundlich Strom und Wärme erzeugt.

„Bezahlbarer Wohnraum für Familien und die nachhaltige klimafreundliche Energieversorgung eines ganzen Wohnviertels – im Quartier „Am Föhrenhain“ setzen die Stadttöchter gleich zwei der obersten städtischen Ziele um“, so Oberbürgermeister Starke begeistert. 2015 hatte die Stadtbau Bamberg die 11.500 Quadratmeter große ehemalige Pines-Housing-Family-Area für 3,9 Millionen Euro vom Bund erworben. Nachdem sie die 134 Wohnungen zwischen Zollner- und Föhrenstraße energetisch saniert und von Altlasten befreit hatte, begrüßte sie im Februar 2016 die ersten Mieter. Mittlerweile leben auf dem Gelände viele Familien, mehrere Senioren-WGs und pro Haus eine Familie anerkannter Asylsuchender. Diese erhalten ihr warmes Wasser und Heizwärme jetzt über das effiziente Heizkraftwerk auf dem Gelände.

Zukunftsweisendes Wohn- und Energiekonzept

Bei der Entwicklung des Wohngebiets hat sich die städtische Wohnungsbaugesellschaft bewusst für ein Wohn- und Preiskonzept entschieden, das vor allem die Bedürfnisse von kinderreichen Familien und finanziell schwächer Gestellten trifft. So erlaubt beispielsweise der Zuschnitt der Wohnungen unterschiedliche Wohnformen – vom modernen Singlehaushalt bis zur behindertengerechten Senioren-WG, die Vergabe der Wohnungen erfolgt nach Sozialkriterien und im ehemaligen Offizierscasino soll ein Kinderhaus entstehen. „Unser Anspruch an das Quartier geht aber über die sozialen Aspekte hinaus. Es soll auch den Titel „grünstes Stadtviertel Bambergs“ verdienen. Dafür sorgt das umweltfreundliche Energiekonzept, das die Stadtwerke Bamberg in unserem Auftrag entwickelt haben“, erklärt Bergmann.

Wärme zu 70 Prozent aus erneuerbaren Energien

Wichtigste Säule der Wärmeversorgung ist das quartierseigene Blockheizkraftwerk. Dieses kommt äußerlich eher schlicht – in Form eines weißen Gebäudes in der Größe einer Doppelgarage – daher. Die massive Bauweise und zusätzliche Schallschutzmaßnahmen sorgen dafür, dass kaum Geräusche nach außen dringen. Das Herz der Energiezentrale im Inneren besteht aus einem effizienten Vier-Zylinder-Motor, der mit Biogas betrieben wird. Er produziert jährlich 350.000 kWh Strom, der ins Netz der Stadtwerke eingespeist wird. Die dabei erzeugte Wärme (1.100 MWh pro Jahr) versorgt die anliegenden Wohnungen mit heißem Wasser für Dusche und Heizung. Höchste Versorgungssicherheit auch in Hochlastzeiten bietet ein zusätzlicher Erdgaskessel. Neben dem Bau kümmern sich die Stadtwerke auch um den laufenden Betrieb und die Wartung der Anlage.

„Das Blockheizkraftwerk erfüllt alle Kriterien, die die Stadtbau an das Wärmekonzept gelegt hat: Das Heizwerk konnte in die bestehende Infrastruktur integriert werden, so dass kein großer zusätzlicher Aufwand für den Aufbau der umweltfreundlichen Wärmeversorgung notwendig war. Gleichzeitig wird die Wärme zu jeder Zeit mit mindestens 70 Prozent regenerativem Brennstoff (Biogas) erzeugt. Damit erreichen wir einen Primärenergiefaktor von 0,5 nach EnEV und sorgen dafür, dass die Energieversorgung auch für künftige Anforderungen gerüstet ist“, erklärt Dr. Fiedeldey.