Abschluss des Internationalen Bayreuth-Wettbewerbs

Bayreuth-Wettbewerb nutzt Zeitfenster vor den Gewittern

Die großräumige Gewitter-Wetterlage hat Sportleiter und Meteorologe des Bayreuth-Wettbewerbs herausgefordert, ein Wetterfenster vor den Gewittern zu finden und einen Weg zu finden, sicherzustellen, dass alle Flugzeuge rechtzeitig vor den Gewittern wieder zurück in Bayreuth sind. Besonders für die Standardklasse war der gewählte Weg ein Glücksgriff für sehr schnelle Flüge.

Für alle Klassen gab es variable Aufgaben (Assigned Area Tasks) Richtung Thüringer Wald und Unterfranken mit einer Mindestzeitwertung und einer Abflugzeitbegrenzung. Hierüber konnte Sportleiter Wolfgang Clas die Rückkehr der Flugzeuge sehr gut timen.

Für die Offene Klasse ging es in einen Umkreis von 28 km um den Sender Dermbach und damit an das Westende des Thüringer Waldes, weiter in 27-km-Radius um Bad Kissingen und wieder heim nach Bayreuth (224-393 km). Die Mindestzeit betrug 2,5 Stunden. Sehr deutlich zeigte sich der Unterschied, das einige versucht haben, eher die kürzest mögliche Strecke zu fliegen und andere sehr weit in die Kreise hineingeflogen sind. Die tatsächlich geflogenen Strecken lagen daher zwischen 255 und 320 km. Tagessieger wurde Reinhard Spath vom AC Pirmasens mit 305,4 km und 122,16 km/h.

Damit kam es wieder zu der kuriosen Situation, dass die Flugzeuge der Standardklasse schneller waren, als die großen, leistungsfähigen Flieger der Offenen Klasse. Die Aufgabe der „Kleinen“ ging in eine ähnliche Richtung: Abflugpunkt Bad Berneck – Suhl (Radius 29 km) – Staudamm Ellertshäuser See (Radius 29 km) – Bayreuth (154-339 km). Dadurch, dass die Flugzeuge der Standardklasse aber erst als zweite gestartet sind und rund eine halbe Stunde später am Thüringer Wald waren, haben sie ein Wetterphänomen mitnehmen können, dass Segelflugzeuge zu außerordentlichen Geschwindigkeiten verhilft: In einer Konvergenzlinie treffen zwei Luftmassen so aufeinander, dass sich eine Linie aufsteigender Luft herausbildet, auf welcher die Flugzeuge im Geradeausflug nach oben steigen. Das konnten sich die Piloten der Standardklasse zu nutzen machen: Tagessieger Oliver Knischewski (LSC Erftland) kam auf 128,95 km/h und 257,9 km.

Teilweise konnte auch die 18-Meter-Klasse von dieser guten Linie profitieren. Ihre Aufgabe Abflugpunkt Weidenberg – Meiningen (Radius 30 km) – Schweinfurt Süd (Radius 30 km) – Bayreuth (186-378 km) lag etwas südlicher und beinhaltete nur zwei Stunden Mindestwertungszeit. Andreas Kessler (LSV Bonn-Hangelar) konnte hier mit 135,10 km/h und 284 km seinen zweiten Tagessieg einfahren.

Kurz nach der letzten Landung am Bindlacher Berg war das erste Gewittergrummeln am Himmel zu hören. Es blieb für alle noch die Zeit, die Flieger ausreichend zu sichern. Wie von den Meteorologen vorhergesagt zog eine Stunde später ein kräftiges Schauer über den Flugplatz, das sich die Piloten beim Feierabendgetränk in der trockenen Briefinghalle ansehen konnten.

Da am Freitag keine Wertungsflüge mehr möglich waren, steht damit auch das Ergebnis des Bayreuth-Wettbewerbs fest:

In der Offenen Klasse siegt überraschend der 30-jährige Flugzeugbauer Max Kollmar von der FG Donzdorf vor vielen erfahrenen „alten Hasen“, die er durch einen Tagessieg und drei zweite Tagesplätze in den Schatten gestellt hat. Bayerischer Meister wird das Doppelsitzer-Team Peter Pollack (LSV Beilngries) und Ralph Bürklin (SFZ Königsdorf).

In der 18-Meter-Klasse gehen die beiden Siege dagegen an Routiniers: Reinhard Schramme (LSV Rinteln) erringt den Gesamtsieg, Claus Triebel (SFZ Ottengrüner Heide aus Helmbrechts) wird als bester Bayer Landesmeister.

In der Standardklasse gewinnt mit Achim Reuther (FLC Schwandorf) ein ehemaliger Bayreuther Fluglehrer sowohl den Wettbewerb insgesamt als auch den Titel des Bayerischen Meisters.

Mit fünf von zehn möglichen Wertungstagen hat der Bayreuth-Wettbewerb bei einer insgesamt schwierigen Gewitter-Wetterlage gezeigt, was bei so einer meteorologischen Konstellation möglich ist. Sportleiter Wolfgang Clas konnte an den Tagen, wo Flüge möglich waren, die Aufgaben jeweils so stellen, dass eine sichere Ankunft vor den Gewittern möglich war und von den Teilnehmern erreicht wurde. Daher ist die Luftsportgemeinschaft Bayreuth als Veranstalter sehr zufrieden mit dem Verlauf des Wettbewerbs und freut sich auf ein Wiedersehen mit allen Piloten und Beteiligten!