Bayreuther Stadtgespräch am 04.04.2018: ‚Die Welt der Wilhelmine als Bühne und Vorstellung‘
Von früher Kindheit an lernte die preußische Königstochter Wilhelmine, ihre Mitspieler im Intrigenspiel des Berliner Hofes Anfang des 18. Jahrhunderts zu beobachten, sich selbst zu verstellen und zu schauspielern. Diese typisch höfische Erziehung trägt sie in ihrem kulturellen Gepäck ins fränkische Markgraftum und inspiriert damit insbesondere auch das Theaterleben. Der Referent des April-Stadtgesprächs, Prof. em Dr. Günter Berger, wird sein Publikum in eines der spannendsten Kapitel der Bayreuther Geschichte entführen…
Thema: ‚Die Welt der Wilhelmine als Bühne und Vorstellung‘
- Referent: Prof. em. Dr. Günter Berger, ehemals Inhaber der Professur für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth
- Termin: Mittwoch, 04. April 2018
- Zeit: 18 Uhr
- Ort: Iwalewahaus, Ecke Wölfelstraße / Münzgasse, in 95444 Bayreuth
Interessierte Bürger sind herzlich ins Iwalewahaus eingeladen! Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Zum Vortrag
Von Kindheit an lernt die preußische Königstochter Wilhelmine – geboren am 3. Juli 1709 als älteste Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. und seiner Ehefrau Sophie Dorothea – die Kunst, auf höfischem Parkett aufzutreten, die Mitspieler auf der komplexen Bühne der Intrigen des Berliner Hofes des frühen 18. Jahrhunderts zu beobachten, zu durchschauen, sich selbst zu verstellen, zu schauspielern.
Diese typisch höfische Erziehung trägt sie in ihrem kulturellen Gepäck mit ins fränkische Markgraftum und inspiriert hier insbesondere auch das Theaterleben, prägt es nach ihren Vorstellungen. Das gilt nicht allein für die große Hofoper, sondern in demselben Maße für das Sprechtheater, für Tragödie und Komödie: Sie holt französische Schauspieler in die fränkische Provinz, wählt die Stücke aus, ist mitverantwortlich für die Inszenierungen, stellt gelegentlich ihre eigene Schauspielkunst unter Beweis. Und wozu der ganze kostenträchtige Aufwand? Sicher auch zur eigenen Unterhaltung und der der Hofgesellschaft, mehr aber noch zur höfischen Repräsentation im kulturellen Konkurrenzkampf mit anderen Fürsten – nicht zuletzt mit ihrem Bruder Friedrich II. auf dem preußischen Thron.
Zum Referenten
Der Referent des April-Stadtgesprächs, Prof. em. Dr. Günter Berger, ist Übersetzer, Autor und/oder Herausgeber zahlreicher Publikationen u.a. zum Briefwechsel und den Memoiren Wilhelmines. Derzeit ist das Buch ‚Wilhelmine von Bayreuth. Leben heißt eine Rolle spielen‘ in Vorbereitung, welches voraussichtlich Mitte April erscheinen wird.
Prof. em. Dr. Günter Berger (Jg. 1946) studierte Griechisch, Lateinisch, Französisch und Italienisch und promovierte in Klassischer Philologie. 1979 erfolgte seine Habilitation an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld; seit 1986 hatte er eine Professur für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth inne. Prof. em. Berger ist seit 2012 pensioniert.
Die Bayreuther Stadtgespräche…
bringen seit Juli 2014 den Bürgern von Stadt und Region wissenschaftliche Themen allgemein verständlich aufbereitet näher. Im Rahmen der monatlichen Veranstaltungsreihe werden abwechselnd ein oder mehrere Referenten der Universität Bayreuth, anderer Universitäten oder Institute sowie aus der (Hochschul-)Politik eingeladen. Die Bayreuther Stadtgespräche stehen unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Universitätspräsidenten sowie des Universitätsvereins Bayreuth e.V. und werden in Zusammenarbeit mit dem Universitäts-Forum Bayreuth, dem Kollegium Bayreuther Universitätsprofessoren (i.R.), veranstaltet. Die Vorträge finden i.d.R. jeweils am ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr im Iwalewahaus der Universität Bayreuth, Ecke Wölfelstraße / Münzgasse, in 95444 Bayreuth statt. Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Das nächste Stadtgespräch
… ist am Mittwoch, 02. Mai 2018, wieder um18.00 Uhr im Iwalewahaus. Der Vortrag zum Thema ‚Kryptowährungen und die Blockchain – eine revolutionäre Idee und ihr reelles Potenzial‘ wird von Prof. Dr. Gilbert Fridgen, Inhaber der Professur für Wirtschaftsinformatik und Nachhaltiges IT-Management an der Universität Bayreuth, gehalten.
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