Erzbistum Bamberg nahm Abschied vom verstorbenen Weihbischof emeritus Radspieler

Symbolbild Religion

„Vergelt’s Gott, lieber Werner“

Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Hendrik Steffens

Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Hendrik Steffens

Mit einem Requiem im Bamberger Dom hat das Erzbistum Bamberg sich vom verstorbenen Weihbischof emeritus Werner Radspieler verabschiedet. Zahlreiche Geistliche aus dem Erzbistum sowie mehrere bayerische Bischöfe nahmen am Requiem im voll besetzten Dom teil, unter ihnen der Diözesanadministrator Ulrich Boom und der emeritierte Bischof Friedhelm Hofmann von Würzburg, die Weihbischöfe Josef Grünwald aus Augsburg, Reinhard Pappenberger aus Regensburg und Wolfgang Bischof aus München. Aus den Partnerdiözesen kamen Weihbischof Henryk Wejman (Stettin) und Abbé Epiphane (Thiès/Senegal). Die Politik war mit der bayerischen Staatsministerin Melanie Huml, dem Bamberger Landrat Johann Kalb und dem Bamberger Zweiten Bürgermeister Christian Lange vertreten.

Erzbischof Ludwig Schick sagte in seiner Predigt, Weihbischof Radspieler habe nie im Vordergrund stehen wollen, weil Jesus Christus immer Mittelpunkt sein sollte. Deshalb habe er auch gewünscht, dass weder im Dom noch am Grab Trauer- und Dankesreden gehalten werden. „Es darf auf keinen Fall eine Würdigung meiner Person stattfinden“, habe Radspieler in seinen Anweisung für die Exequien hinterlassen. Er habe sich bei allen bedankt, „denen ich mit Requiem und Beerdigung sehr viel zusätzliche Arbeit bereite. Vergelt’s Gott für eure Mühen.“

Weihbischof Radspieler habe es verstanden, in seinen vielfältigen pastoralen Tätigkeiten den Menschen Hoffnung und Mut zu machen, besonders den Menschen mit Behinderung, den sozial Schwachen, den Kranken und Sterbenden. Auch seine eigene Krankheit bis zum Tod habe er mit Vertrauen und Hoffnung angenommen, sagte Schick. „Wir erbitten ihm den ewigen Lohn seines Herrn und Meisters, Freude und Friede in Jesus Christus. Lieber Werner, Vergelts Gott“, schloss der Erzbischof seine Ansprache.

Im Anschluss an das Requiem fand die Beisetzung auf dem Kapitelsfriedhof im Kreuzgarten des Domes statt. Ab Mittag hatten die Gläubigen bereits Gelegenheit, sich am Sarg von dem beliebten Weihbischof zu verabschieden. Mitglieder des Domkapitels hielten eine Ehrenwache. Anschließend beteten die Gläubigen den Rosenkranz.

Papst Franziskus versicherte den Gläubigen im Erzbistum Bamberg seine Nähe im Gebet und dankte „für das fruchtbare Wirken von Weihbischof Radspieler in der Verkündigung der Botschaft Christi und in der Sorge um das Wohl und Heil der Menschen, insbesondere im Bereich der kirchlichen Caritas und der sozialen Dienste“. In einem Telegramm, das von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet ist, heißt es: „Von Herzen erteilt Seine Heiligkeit allen, die um Weihbischof Radspieler trauern und seiner im Gebet und im Heiligen Opfer gedenken, den Apostolischen Segen.“

Werner Radspieler war von 1986 bis zu seiner Emeritierung 2013 als Weihbischof in Bamberg tätig. Als Bischofsvikar war er für die Caritas und die Sozialen Dienste zuständig. Zweimal leitete er in den Sedisvakanzen 1994/95 und 2001/02 als Diözesanadministrator das Erzbistum. Zu seinen zahlreichen Aufgaben in der Deutschen Bischofskonferenz gehörte auch der Vorsitz der Jury für den Kinder- und Jugendbuchpreis. Er war zudem Beauftragter für die katholische Polizeiseelsorge in Deutschland. Seinen Ruhestand verbrachte Radspieler im Seniorenstift St. Benedikt in seiner Geburtsstadt Nürnberg, wo er am 7. März 2018 im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit starb. Sein Wahlspruch lautete „Der, der es in Euch begonnen hat, wird es auch vollenden.“