Sommerzeit: Ab Ende März gehen die Uhren anders
Sie sorgt bei vielen Menschen für Schlafstörungen und macht müde: die Umstellung auf die Sommerzeit. In diesem Jahr werden in der Nacht auf Sonntag, den 25. März, die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Die Zeitumstellung stößt immer mehr auf Kritik. Anfang Februar diesen Jahres forderten etwa die Abgeordneten des Europa-Parlaments die EU-Kommission dazu auf, die Vor- und Nachteile der Zeitumstellung genau zu untersuchen und die Regelung gegebenenfalls abzuschaffen. Laut einer YouGov-Umfrage in Deutschland sind 60 Prozent der Befragten für die Abschaffung der Sommerzeit, rund 15 Prozent wollen die Regelung beibehalten. Und: Eine Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag zeigt, dass die Energieeinsparungen, also der Grund für die Einführung der Sommerzeit, in Deutschland nur bei etwa 0,2 Prozent liegen.
Zeitumstellung macht müde
Durch die Umstellung auf die Sommerzeit ist es morgens schlagartig eine Stunde länger dunkel und abends eine Stunde länger hell. „Viele Menschen erleben bei der Umstellung auf die Sommerzeit einen Mini-Jetlag“, so Peter Weber, Direktor von der AOK in Bamberg. Abends kämpfen sie mit Einschlafproblemen, morgens kommen sie schlechter aus dem Bett und sind dann bei der Arbeit müde und unkonzentriert. „Der biologische Rhythmus ist sehr empfindlich – wird es plötzlich deutlich später hell beziehungsweise dunkel, kann sich der Körper nicht so schnell darauf einstellen und schüttet Schlafhormone wie Melatonin zunächst auch dann aus, wenn man eigentlich aktiv sein müsste“, erklärt Weber. Das kann zu Schlappheit, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche führen.
So passt man sich schneller an
Wie schnell sich Menschen an den neuen Rhythmus gewöhnen, ist individuell verschieden. In der Regel braucht der Körper maximal zwei Wochen, um sich an die Sommerzeit zu gewöhnen. Besonders betroffen sind die „Nacht-Eulen“, also Menschen, die spät ins Bett gehen und morgens gerne länger schlafen – dazu zählen übrigens die meisten Jugendlichen. Mit ein paar einfachen Tipps klappt es besser mit der Zeitumstellung. „Wer zum Beispiel schon einige Tage vorher etwas zeitiger zu Bett geht und morgens früher aufsteht, kann seinen Körper bereits im Vorfeld schrittweise daran gewöhnen“, empfiehlt Weber. Auf den gewohnten Mittagsschlaf sollte man in den Tagen nach der Umstellung besser verzichten. Wer sich bei Tageslicht viel draußen aufhält, gewöhnt seine innere Uhr schneller an den neuen Tagesrhythmus. Üppige Mahlzeiten am Abend und zu viel Alkohol und Koffein sollten vermieden werden. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training hingegen können helfen, besser ein- und durchzuschlafen. Infos zu entsprechenden Kursangeboten gibt es unter www.aok-gesundheitskurse.de
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