Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg: Der Arbeitsmarkt im Februar 2018
Erste Frühlingsvorboten am Arbeitsmarkt trotz eisiger Temperaturen von Hoch Hartmut – Arbeitslosigkeit sinkt bereits
Nachdem der Winter lange auf sich warten ließ, bescherte der Februar dem Arbeitsmarkt eisige Temperaturen. Dennoch sank die Arbeitslosigkeit im Februar um 94 auf 11 783 Personen. Der Rückgang fiel um 36 Menschen geringer aus als im letzten Jahr. In diesem Monat ging die Arbeitslosigkeit lediglich bei den Männern (-110) zurück. Bei den Frauen stieg sie noch leicht an (+16). Voraussichtlich im Verlauf März, zum Saisonauftakt des Tourismus in der Region, werden auch viele Frauen dort wieder eine Beschäftigung aufnehmen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 937 Arbeitslose (-7,4 Prozent) weniger. Die Arbeitslosenquote verringerte sich in den vergangenen zwölf Monaten von 3,7 auf 3,4 Prozent.
„Trotz des späten Winters setzte das Tauwetter auf dem Arbeitsmarkt bereits im Februar ein. In allen Regionen des Agenturbezirks beobachteten wir erste Einstellungen im Baubereich, aber auch in der Gastronomie und dem Tourismus. Die Vorverlagerung der Wiedereinstellungen stellen wir bereits das vierte Jahr in Folge fest. Der Arbeitsmarkt scheint sich nicht mehr an althergebrachte Naturgesetze zu halten und entkoppelt sich zunehmend von jahreszeitlich bedingten Witterungseinflüssen“, resümiert Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Im Gegensatz zum Wintermonat Januar, in dem die Arbeitslosigkeit turnusmäßig am kräftigsten ansteigt und weniger Menschen eine neue Beschäftigung aufnehmen, sank im Februar bereits wieder die Zahl der Arbeitslosmeldungen sehr markant. Gleichzeitig stieg die Zahl der Arbeitsaufnahmen sprunghaft an.
Es verloren mit insgesamt 1 499 Menschen 47,2 Prozent (-1 342) weniger Personen ihre Beschäftigung als im Januar. Im Vergleich zu 2017 belief sich der Rückgang der Arbeitslosmeldungen auf 11,3 Prozent (-191). 1 293 Frauen und Männer fanden eine neue berufliche Tätigkeit. Das sind 60,0 Prozent mehr (+485) als im Januar. Das Handwerk hat volle Auftragsbücher. Teilweise wurde auch in den Außenberufen über den Winter durchgearbeitet. Ich rechne daher in diesem Jahr bereits im März mit einem regen Frühjahrsaufschwung und einer deutlich sinkenden Arbeitslosigkeit bereits vor Ostern“, so das Fazit von Glos.
Ausbildungsende, Jugendarbeitslosigkeit steigt kurzzeitig
Im Februar stieg die Arbeitslosigkeit lediglich bei einer Altersgruppe, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre. Seit Januar erhöhte sich ihre Zahl um 3,9 Prozent (45 Personen) auf 1 199 Menschen. Der Anstieg fiel um 31,8 Prozent schwächer aus als im letzten Jahr. Im Vergleich zu 2017 sind es jetzt 104 Personen (-8,0 Prozent) weniger. „Die leichte Aufwärtsbewegung der Jugendarbeitslosigkeit im Februar ist eine jährlich wiederkehrende Entwicklung.
Zum Ende der Ausbildung in den zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Metall-, Elektro- und anderen technischen Berufen melden sich Jugendliche übergangsweise arbeitslos. In diesem Jahr konnten deutlich mehr ehemalige Azubis direkt im Anschluss an ihre Ausbildung übernommen werden als 2017. Das ist ein Beleg dafür, wie begehrt die frischgebackenen Fachkräfte sind. Unser Arbeitsmarkt ist sehr aufnahmefähig. Wir haben bereits etliche Anfragen von Arbeitgebern, die sich direkt nach den jungen Absolventen bei uns erkundigen. Ich bin daher zuversichtlich, dass die jungen Menschen sehr zügig ins Berufsleben starten können“, so Glos. „Meinen Vermittlern fällt derzeit besonders auf, dass zunehmend die Betriebe ihre Investitionen in Produktionserweiterungen und Modernisierungen steigern und ihre Personalkapazitäten ausbauen.“
Unterbeschäftigung – AusBILDUNG wird was
Die Unterbeschäftigungsquote hat sich gegenüber dem letzten Jahr von 5,1 Prozent auf 4,6 Prozent reduziert. Die Unterbeschäftigungsquote berücksichtigt Personen, die zwar nach der gesetzlichen Definition nicht arbeitslos sind, aber dennoch nicht in einem regulären Beschäftigungsverhältnis stehen wie z. B. Menschen, die sich beruflich weiterbilden. Die Arbeitsagentur und die Jobcenter unterstützen und fördern bei Bedarf berufliche Weiterbildung sowie Umschulungen. Da zum Großteil Fachkräfte bzw. Experten auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind, werden momentan 919 Personen im Bezirk beruflich weitergebildet, um ihre Berufschancen zu optimieren. Das sind 94 oder 9,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Erste Wiedereinstellungen – Arbeitslosigkeit schrumpft bereits in fast allen Regionen Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
In diesem Jahr fing die Arbeitslosigkeit an, bereits im Februar in fast allen Kreisen und Städten zurückzugehen. Wie jeden Monat reagieren die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte unterschiedlich. Das Bamberger Land (+3,2 Prozent) und die Stadt Coburg (+1,8 Prozent) verzeichneten noch einen kleinen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Landkreis Kronach (-2,9), Lichtenfels (-2,7 Prozent), der Stadt Bamberg (-2,5 Prozent), dem Landkreis Forchheim (-1,6 Prozent) und dem Landkreis Coburg (-1,5 Prozent) verringerte sie sich. Gegenüber dem Vorjahr sank am stärksten im Landkreis Kronach die Zahl der Arbeitslosen mit einem Minus von 14,7 Prozent. Im Bamberger Land ging sie um 13,8 Prozent, in Forchheim 7,3 Prozent, in der Stadt Bamberg 6,6 Prozent, in Lichtenfels 5,7 Prozent und im Landkreis Coburg um 1,8 Prozent zurück. Lediglich in der Stadt Coburg stieg sie im Vorjahresvergleich um 52 Menschen (+4,4 Prozent).
Stellenrekord seit 18 Jahren
Obwohl in diesem Jahr der Winter in der Region erst im Februar so richtig ankam, kündete der Stellenmarkt bereits den nahenden Frühling an. In den vergangenen vier Wochen bekam der Arbeitgeberservice bereits 65,2 Prozent (+931) mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet als im Januar.
„Im Februar wurden den Vermittlern der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 2 358 Stellen gemeldet. Das sind 181 bzw. 8,3 Prozent mehr als in 2017. Wir haben jetzt 7 803 Beschäftigungsperspektiven im Angebot des Arbeitgeberservice.
Der Personalbedarf der Firmen ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals mit 1 534 (+28,3 Prozent) Offerten um gut ein Viertel (24,5 Prozent) gestiegen. Er erreicht somit ein Rekordhoch seit dem Jahr 2000 (bis dahin liegen vergleichbare Stellenstatistiken vor)“ – sagt Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.
In den ersten Monaten des Jahres melden die Betriebe des Bauhaupt- und Baunebengewerbes ihren Personalbedarf für den kommenden Frühling. In diesem Winter wurden die Stellenangebote teilweise bereits schon ab Dezember beim Arbeitgeberservice zur Vermittlung in Auftrag gegeben. Mit 678 Angeboten verzeichnet der Stellenpool seit Januar bereits ein Plus von 99 (+ 17,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr beläuft sich der Anstieg in der Baubranche auf 37,2 Prozent (+184). Das ist die größte Steigerung unter allen Berufsbereichen im Vorjahresvergleich. Aber auch im Handel, Tourismus, Hotel- und Gaststättenbereich zog der Stellenmarkt früher als üblich an. Mit 926 Vakanzen sind es 57 (+6,6 Prozent) mehr als im Januar und 17,1 Prozent (+135) als vor einem Jahr.
Der Großteil der Stellenangebote entfällt noch auf folgende Berufsbereiche:
3 346 Produktion, Fertigung (+35,1 Prozent im Vorjahresvergleich),1 406 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (+15,2 Prozent im Vorjahresvergleich), 833 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (+17,0 Prozent im Vorjahresvergleich).
Jobcenter – 286 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr
In den Jobcentern des Agenturbezirks waren Ende Februar 4.855 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat blieb die Zahl nahezu unverändert (plus zwei Personen). Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel in den letzten vier Wochen somit komplett auf den Rechtskreis des SGB III. Durch die anhaltend florierende Konjunktur profitieren auch Menschen aus dem Bereich der Grundsicherung. Im Februar nahmen 277 eine Beschäftigung auf, 7,4 Prozent mehr als letztes Jahr. Ihre Arbeitslosigkeit verringerte sich seit Februar 2017 um 286 oder 5,6 Prozent.
Bamberg Stadt
In der Stadt Bamberg ist die Zahl der Arbeitslosen trotz der knackigen Temperaturen bereits im Februar gesunken (-2,5 Prozent bzw. 45 Personen). Sie ergab Ende des Monats 1 787 Personen. Es verloren weniger Menschen ihre Beschäftigung
(-3,5 Prozent) und es fanden mehr eine neue (+3,1 Prozent) als in 2017. Binnen der letzten zwölf Monate ist die Erwerbslosenzahl um 126 Frauen und Männer (-6,6 Prozent) geschrumpft. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,5 Prozent (Vorjahr 4,8 Prozent). Im abgelaufenen Monat meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet den Vermittlungsexperten vom Arbeitgeberservice 451 sozialversicherungspflichtige Stellen. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist das ein leichter Rückgang von 4,4 Prozent (-21). Im Bestand gibt es aktuell 1 510 Beschäftigungsangebote, 350 (+30,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Landkreis Bamberg
Die witterungsbedingten saisonalen Einflüsse wirken sich im Bamberger Land ausgeprägter auf die Beschäftigtenzahl aus als in der Stadt. Im Februar sanken die Temperaturen sprichwörtlich in den Keller und ließen die Arbeitslosigkeit daher erneut leicht steigen (+69 Personen bzw. 3,2 Prozent). Ende Februar waren 2 213 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber 2017 nahm die Arbeitslosigkeit hingegen um 13,8 Prozent (-355 Personen) deutlich ab. Es errechnet sich dadurch eine Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent (Vorjahresmonat 3,0 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk Bamberg-Coburg. Aus dem Landkreis Bamberg gingen in diesem Monat 391 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote beim Arbeitgeberservice ein. Das sind 10,7 Prozent (-47) weniger als vor zwölf Monaten. Im Stellenpool befinden sich aktuell 1 279 Beschäftigungsperspektiven, 84 oder 7,0 Prozent mehr als im Februar 2017.
Landkreis Forchheim
Im Landkreis Forchheim hingegen, der ebenfalls von den saisonal witterungsbedingten Einflüssen am Arbeitsmarkt verstärkt betroffen ist, sank bereits die Arbeitslosigkeit aufgrund von Wiedereinstellungen trotz der winterlichen Minusgrade. Der Rückgang betrug im vergangenen Monat 1,6 Prozent (-34 Personen). Aktuell sind 2 059 Menschen arbeitslos. Gegenüber Februar 2017 verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 163 Personen bzw. 7,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,1 Prozent und liegt um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.
Im Februar meldeten die Betriebe dem Arbeitgeberservice 353 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote, sechs mehr als im letzten Jahr. Im Bestand gibt es 953 Vakanzen. Das sind 17,7 Prozent oder 143 Arbeitsplatzofferten mehr als vor zwölf Monaten.
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