Fischerei und Vogelschutz – Strukturvielfalt an Baggerseen

Die fischereiliche Nutzung und der Vogelschutz an Baggerseen sind durchaus vereinbar. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die der Bezirk und der Bezirksfischereiverband Oberfranken jetzt in Forchheim vorgestellt haben.

Baggersee

Baggersee

Um eine möglichst  große Artenvielfalt an Baggerseen zu erhalten, sind vor allem die Anlage von Flachwasser- und Ruhezonen sowie eine entsprechende Hege des Fischbestands zentrale Faktoren. Das ist das Ergebnis der Studie „Die Bedeutung und Bewertung von Baggerseen für Fische, Vögel, Amphibien und Libellen: Vereinbarkeit der fischereilichen Nutzung mit den Anforderungen des Naturschutzes“ von Dr. Wolfgang Völkl.

„Der Bezirk Oberfranken mit seiner Fachberatung für Fischerei ist daran interessiert, dass eine fischereiliche Bewirtschaftung der Baggerseen am Erhalt beziehungsweise Ausbau der Artenvielfalt ausgerichtet wird. Diese Studie sollte die Grundlage für gemeinsame Projekte schaffen, in denen sich die Vorstellungen aller Gruppen wieder finden. Dazu gehören die Vertreter der Fischerei ebenso wie die Vertreter des Biotop- und Artenschutzes oder Erholungssuchende, die den Baggersee zum Schwimmen oder Boot fahren nutzen“, sagte Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler im Rahmen der Vorstellung der Studie im Forchheimer Landratsamt.

Der Diplom-Biologe Dr. Wolfgang Völkl hat diese Studie im Jahr 2009 an 20 Baggerseen in Oberfranken erarbeitet. Völkl kartierte alle Arten an diesen Baggerseen und bewertete das Vorkommen von Pflanzen, Vögeln, Amphibien, Libellen und Fischen.

In einer Zusammenfassung seiner Studie weist er darauf hin, dass zwei Faktoren eine große Rolle bei der Vereinbarkeit von fischereilicher Nutzung und Artenschutz eine Rolle spielen: „Bei Anlage von Flachwasserzonen und einer Ruhezone kann die fischereiliche Nutzung sehr gut mit den Ansprüchen des Vogelschutzes in Einklang gebracht werden. Libellen- und Amphibienfauna und die Unterwasservegetation werden ebenso wie die Vögel auch über die Schaffung von Laichzonen und Jungfischhabitaten gefördert. Hier sollte also eine gemeinsame Zielsetzung von Fischerei und Naturschutz bestehen“.

Die Studie ist bei der Fachberatung für Fischerei des Bezirks in Bayreuth kostenlos erhältlich:

Fachberatung für Fischerei, Ludwigstraße 20, 95444 Bayreuth,  (Tel. 0921  604 1469).