Vortrag in Gräfenberg: "Nichts gewusst oder nichts wissen wollen?"

„ Was wussten die Deutschen von der Ermordung der europäischen Juden?“ – dieser Frage geht am kommenden Freitag, 28.Januar, 19:30 Uhr der Historiker Dr. Eckhart Dietzfelbinger in seinem Vortrag in Gräfenberg nach. „Dass die Juden umgebracht worden sind, davon haben wir nichts gewusst“, das war die vielstimmige Beteuerung der Deutschen nach dem Ende des 2. Weltkrieg. Kann es wirklich sein, dass die Nazis ihre Verbrechen so geschickt vertuscht haben, dass der „kleine Mann“ nichts davon erfahren hat?

Oder war das „Nicht-Wissen“ nur ein Versuch, eine Mitverantwortung zu vertuschen? Woher hätten die Deutschen gegebenfalls vom Holocaust wissen können, wenn sie es denn tatsächlich hätten wissen wollen? Dass diese Fragen noch nicht endgültig geklärt waren, beweist eine Reihe von historischen Untersuchungen, die erst in den letzten Jahren erschienen sind. Dietzfelbinger ist unter anderem auf die NS-Geschichte spezialisiert und arbeitet am Nürnberger Dokumentationszentrum.

Die Veranstaltung findet im Gemeindesaal der Evang. Kirche Gräfenberg, Kirchplatz 3, statt. Veranstalter sind das Bürgerforum Gräfenberg und sein Verein zur Förderung von Demokratie, Toleranz und Menschenrechte in Kooperation mit dem EBW- Evang. Bildungswerk Fränkische Schweiz, dem Evangelischen Dekanat Gräfenberg und der Katholischen Pfarrgemeinde Weißenohe. Der Eintritt ist kostenfrei.