Brückenpläne für Ortsumgehung Untersteinach: „Kapitaler Planungsfehler“
Argumentation des Innenministeriums stößt im Bayreuther Rathaus auf Unverständnis
Die jüngsten Äußerungen der Bayerischen Staatsregierung, wonach bei den für eine spätere Elektrifizierung zu niedrig geplanten Brücken für die Ortsumgehung Untersteinach kein Handlungsbedarf gesehen werde, stoßen im Bayreuther Rathaus auf Unverständnis. „Hier zeichnet sich ein kapitaler Planungsfehler ab, der die von der gesamten Region Bayreuth seit vielen Jahren geforderte Elektrifizierung der Oberfranken-Achse auf Jahrzehnte hinaus erschwert wenn nicht unmöglich macht“, so Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe.
Der Bau von Ortsumgehungen im Raum Kulmbach erfordert gleich mehrere Überquerungen der Bahnstrecke Kulmbach – Neuenmarkt-Wirsberg, die Teil der sogenannten Oberfranken-Achse von Bamberg und Coburg nach Bayreuth und Hof ist. Die aktuellen Straßenplanungen sehen jedoch keine ausreichende Höhe der Brückenbauwerke über die Bahntrasse vor. Damit würde die Elektrifizierung dieser für die Schienenanbindung Bayreuths wichtigen Hauptstrecke blockiert. Merk-Erbe hatte sich daher bereits Ende November an Innenminister Joachim Herrmann gewandt und eine Anpassung der Brückenpläne gefordert.
Wie jüngsten Medienberichten zu entnehmen, sieht die Bayerische Staatsregierung hier aber keinen Handlungsbedarf. Im Falle einer Elektrifizierung der Oberfranken-Achse müsse die Höhe der Brückenbauwerke zu einem späteren Zeitpunkt angepasst werden. Im Falle der Ortsumgehung von Untersteinach bedeutet dies, eine als Jahrhundertbauwerk bezeichnete Talquerung mit anschließendem Galerienbauwerk anzupassen, was technisch und finanziell nahezu unmöglich ist. Daher stößt diese Argumentation bei Bayreuths Oberbürgermeisterin auf entschiedenen Widerspruch. „Wenn man integrierte Verkehrspolitik ernst nimmt, dann geht so etwas nicht.“ Die für eine Elektrifizierung zu geringe Höhe der Brückenbauwerke sei ein entscheidender Fehler, der sich zum jetzigen Zeitpunkt noch beheben lasse. „Dies auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, ist nicht nachvollziehbar und der Bevölkerung, die auf eine bessere Bahnanbindung der Region Bayreuth wartet, auch nicht vermittelbar“, so Merk-Erbe.
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