Kulturkreis Ebermannstadt lädt zu einem Vortrag über die Fränkische Schweiz

Alte Postkarte aus dem Fundus von Manfred Franze

Alte Postkarte aus dem Fundus von Manfred Franze

Der Kulturkreis Ebermannstadt lädt am 16.11.2017 zu einem Vortrag um 19.30 Uhr in den Resengörsaal ein. Der Historiker Manfred Franze referiert über das Thema:

Die Fränkische Schweiz von ihrer Entdeckung (1812) bis zur Erklärung zum Notstandsgebiet (1948) – Eine Landschaft im Wechselspiel der deutschen Geschichte

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Landschaft, die heute als Fränkische Schweiz bezeichnet wird, eine entlegene und kärgliche Region, aus der wegen Armut und Not bis zum Ende des Jahrhunderts Tausende von Menschen nach Nordamerika auswanderten. Erst die Begeisterung der Höhlenforscher und dann der Romantiker machten die unwirtlichen und sperrigen Felsentäler zum Schlupfwinkel des deutschen Gemüts, wie Hans Max von Aufseß sie anheimelnd sah. Mit den Wanderern, den ersten Kurgästen in Streitberg und Muggendorf und später den Kletterern entwickelte sich die Fränkische Schweiz zum beliebten Ausflugs- und Ferienziel für die Sommerfrische. Mit Hitlers Machtübernahme begann der Massentourismus und die Verlagerung von nationalsozialistischen Einrichtungen in die Fränkische Schweiz. Während und am Ende des Kriegs strömten dann Evakuierte, Ausgebombte, Flüchtlinge und Heimatvertriebene in so großer Zahl in unsere Region ein, dass der Bayerische Landtag 1948 die Fränkische Schweiz zum Notstandsgebiet erklären musste.