Verhaltenstipps der Oberfränkischen Polizei: Hellwach in der dunklen Jahreszeit
OBERFRANKEN. Mit diesem Motto will die Oberfränkische Polizei während der dunklen und kalten Jahreszeit auf die erhöhten Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen. Insbesondere zum Schutz von Fußgängern und Zweiradfahrern ist ab sofort erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Verminderte Erkennbarkeit dieser Verkehrsteilnehmer aber auch die veränderte Fahrbahnbeschaffenheit durch Laub, Regen, Reifglätte oder Schnee stellen ernstzunehmende Unfallrisiken dar. Stellen Sie sich darauf ein und machen Sie ihr Auto fit.
Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Oktober und November aufgrund Laub, Reif, überfrierender Nässe und Schnee auf den oberfränkischen Straßen insgesamt 72 Verkehrsunfälle, davon 23 Unfälle mit verletzten Personen. Im gleichen Zeitraum registrierte die Polizei bei Dämmerung und Dunkelheit insgesamt 32 Verkehrsunfälle mit Fußgängern. Neun Menschen wurden dabei schwer verletzt und eine Person erlitt tödliche Verletzungen. Bei diesen diffusen Lichtverhältnissen erlitten in derselben Zeit 29 Fahrradfahrer leichte Verletzungen, zehn Radfahrer trugen schwere Verletzungen davon.
Die Oberfränkische Polizei appelliert an alle Verkehrsteilnehmer: Befassen Sie sich mit den Auswirkungen der eingeschränkten Licht-, Wetter- und Straßenverhältnisse. Passen Sie Ihr Verhalten an und seien Sie hellwach! Wir wollen, dass Sie sicher ankommen.
Die Oberfränkische Polizei gibt dazu folgende Verhaltenstipps:
Optische Auffälligkeit für bessere Erkennbarkeit
Die mangelnde Erkennbarkeit von Fußgängern und Fahrradfahrern führt bei Dunkelheit, Dämmerung, Regen oder Nebel immer wieder zu gefährlichen Verkehrssituationen. So sind Fußgänger und Radfahrer bei Dämmerung nur schwer zu erkennen. Bei Dunkelheit sind sie ab einer Entfernung von etwa 25 Metern kaum noch wahrzunehmen. Mit auffälliger Kleidung sowie reflektierenden Materialien oder Accessoires erhöhen Sie ihrer Sichtbarkeit deutlich. Wichtig sind hier sicherlich keine modischen Aspekte. Es geht um ihre Sicherheit.
Klarer Blick mit Abblendlicht und freien Scheiben
Das frühzeitige Einschalten des Abblendlichts verbessert nicht nur Ihre eigene Sicht auf den Verkehr, es macht Sie auch für andere Verkehrsteilnehmer leichter wahrnehmbar. Insbesondere in den Wintermonaten sollten Sie das Abblendlicht stets frühzeitig anschalten. Das Tagfahrlicht, das nur die Front, nicht aber die Rückseite Ihres Fahrzeugs beleuchtet, reicht hier nicht aus. Bei Nebel können Sie ab einer Sichtweite von weniger als 50 Metern die Nebelschlussleuchte benutzten. Dies führt zu einer besseren Sichtbarkeit für den nachfolgenden Verkehr und hilft Auffahrunfälle zu vermeiden. Überprüfen Sie rechtzeitig die Funktion und Einstellung aller Beleuchtungseinrichtungen an Ihrem Kraftfahrzeug und nutzen Sie die Angebote der Werkstätten im Rahmen der Beleuchtungswochen.
Saubere und eisfreie Scheiben sorgen für einen klaren Durchblick. Kümmern Sie sich rechtzeitig um das Auffüllen der Scheibenwaschanlage mit dem nötigen Frostschutz. Entfernen Sie vor dem Losfahren gegebenenfalls Eis, Reif oder feuchtes Laub von allen Scheiben und geben Sie sich auf keinen Fall nur mit kleinen „Gucklöchern“ zufrieden. Die somit erheblich eingeschränkte Sicht kann fatale Unfallfolgen nach sich ziehen. Eiskratzer und ein Handbesen sollten jederzeit griffbereit im Fahrzeug sein. Bei beschlagenen Scheiben kann eine gut funktionierende Klimaanlage, die der Innenluft die Feuchtigkeit entzieht, schnell Abhilfe schaffen.
Straßenverhältnisse beachten!
Wie schnell sich die Straßenverhältnisse ändern können und so zu Gefahrenstellen werden, zeigten in den vergangenen Tagen schon etliche Verkehrsunfälle, leider auch mit tödlichem Ausgang. Denken Sie gerade in der Übergangsphase daran, dass sich die Fahrbahnverhältnisse zeitlich und örtlich rasch ändern können. Auf mit Laub bedeckten Fahrbahnen, bei Nässe, Frost und Schnee verlängert sich der Bremsweg teilweise erheblich und die Bodenhaftung in Bereich von Kurven nimmt deutlich ab. Um hier gefährliche Situationen zu vermeiden, sollten Sie Ihre Geschwindigkeit unbedingt anpassen. Auch der Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sollte entsprechend beachtet werden. Planen Sie für Ihre Fahrten grundsätzlich etwas mehr Zeit ein, so dass Sie gar nicht erst in Zeitdruck geraten.
Reifenprofiltiefe regelmäßig prüfen
Überprüfen Sie regelmäßig die Reifen Ihres Fahrzeugs und achten Sie dabei auf ausreichende Reifenprofiltiefe. Die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern sollten Sie hier aber nicht ausreizen. Bereits ab einer Profiltiefe von weniger als 4 Millimetern beginnt die Haftung des Materials auf nasser Fahrbahn deutlich abzunehmen. Wer keinen Profiltiefenmesser zur Hand hat, kann mit dem Silberrand einer Zwei-Euro-Münze (entspricht drei Millimetern) Klarheit über die Profiltiefe bekommen. Planen Sie zudem rechtzeitig den Wechsel auf Ihre Winterreifen, warten Sie nicht bis zum ersten Schneefall oder Glatteis. So vermeiden Sie auch längere Wartezeiten bei den Werkstätten und Reifenhändlern.
Setzen Sie sich mit den veränderten Verhältnissen in der dunklen und kalten Jahreszeit auseinander. Ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht, wie es die Straßenverkehrsordnung vorgibt, tragen sicherlich zu erhöhter Verkehrssicherheit bei.
Ihre Oberfränkische Polizei wünscht Ihnen stets eine gute und sichere Fahrt!
Neueste Kommentare