Erzbischof Schick: Verschwendung von Lebensmitteln stoppen

Symbolbild Religion

Welternährungstag: Aufruf zum respektvollen Umgang mit Schöpfung und Ressourcen

Zum heutigen Welternährungstag (16. Oktober) ruft der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zu einem achtsameren Umgang mit Lebensmitteln auf. Es sei ein Armutszeugnis für ein modernes Industrieland wie Deutschland, wenn hier pro Jahr 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll landen, das sind 313 Kilo pro Sekunde. Zugleich leide eine Milliarde Menschen Hunger, und jede Woche verhungere die Bevölkerungszahl einer Großstadt. Auf der Erde würden derzeit Lebensmittel produziert, von denen bis zu zwölf Milliarden Menschen leben könnten. „Dies macht die Dimension der ungeheuren Verschwendung deutlich“, so Schick.

Jeder Bürger werfe pro Jahr 235 Euro buchstäblich in die Tonne. „Als Christen haben wir eine besondere Verantwortung für einen respektvollen Umgang mit der Schöpfung und unseren Ressourcen, die auch für die Herstellung von Nahrungsmitteln nötig sind“, sagte Schick. Auch die Vernichtung von Lebensmitteln, die oft in der Originalverpackung im Abfall landen, verbrauche zusätzliche Energien.

Schick, der auch Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, forderte von den Ländern, die im Überfluss leben, mehr Solidarität mit den Völkern, die an Nahrungsmittelmangel leiden. Wichtiges Mittel zur Hungerbekämpfung sei ein weltweit funktionierendes Nahrungsverteilungssystem. „Anbauflächen für Nahrungsmittel in Afrika, Asien und Lateinamerika dürfen nicht für Spritgewinnung und andere Luxusgüter zweckentfremdet werden. Grund und Boden müssen der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung stehen“, forderte Schick. Ein weiterer Faktor für die Überwindung des Hungers sei die Vorratsspeicherung. Die Menschen in den Hungerregionen müssten angeleitet werden, Vorräte für Notzeiten zu speichern. Wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung des Hungers sei zudem der Stopp der Erderwärmung, so Schick. Deshalb sei das Pariser Klimaschutzabkommen auch ein Pakt gegen den Hunger in der Welt.

Erzbischof Schick hat eine Stiftung „Brot für alle Menschen“ gegründet, die in den Entwicklungsländern kleinteilige landwirtschaftliche Projekte fördert, um den Hunger zu bekämpfen. Für die Stiftung kann gespendet werden unter
DE68 7509 0300 0577 30 bei der LIGA-Bank Bamberg.