IHK-Innovationsempfang: Digitalisierung ist Chefsache

 In einer Podiumsdiskussion wurde die Frage aufgeworfen, welche Auswirkungen die digitale Revolution konkrete auf den Wirtschaftsstandort Oberfranken hat und wie sich die Unternehmen darauf einstellen. Parag Shah, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Dr. Schneider-Gruppe in Kronach, Dr. Beate Haaser, Geschäftsführerin von Südleder in Rehau, der Kulmbacher Startup-Unternehmer Tobias Langmeyer von dynamic commerce und Prof. Dr. Guido Wirtz, Vizepräsident der Universität Bamberg, waren sich mit Andreas Müller einig, dass Innovationen ein kreatives Milieu brauchen, um zu entstehen und zu wachsen. Man war aber übereinstimmend auch der Meinung, dass Oberfranken mit seiner Work-Life-Balance der richtige Ort für Innovation sein kann.


In einer Podiumsdiskussion wurde die Frage aufgeworfen, welche Auswirkungen die digitale Revolution konkrete auf den Wirtschaftsstandort Oberfranken hat und wie sich die Unternehmen darauf einstellen. Parag Shah, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Dr. Schneider-Gruppe in Kronach, Dr. Beate Haaser, Geschäftsführerin von Südleder in Rehau, der Kulmbacher Startup-Unternehmer Tobias Langmeyer von dynamic commerce und Prof. Dr. Guido Wirtz, Vizepräsident der Universität Bamberg, waren sich mit Andreas Müller einig, dass Innovationen ein kreatives Milieu brauchen, um zu entstehen und zu wachsen. Man war aber übereinstimmend auch der Meinung, dass Oberfranken mit seiner Work-Life-Balance der richtige Ort für Innovation sein kann.

„Den Flexiblen gehört die Zukunft“

Die Digitalisierung wird unsere Welt verändern. Gerade die Unternehmen müssen sich auf umfassende Umwälzungen einstellen und die Digitalisierung zur Chefsache machen. Nicht umsonst gilt die Digitalisierung als neue „Industrielle Revolution“. Im Zeitalter von „Big Data“ schafft der digitale Wandel neue Möglichkeiten und sorgt für einen exponentiell steigenden Veränderungsdruck. Vergingen zwischen der Einführung eines Produktes bis zur Marktdurchdringung früher Jahrzehnte, wie etwa beim Telefon, sorgt die weltweite Vernetzung heute dafür, dass manche Innovationen binnen Tagen ein Millionenpublikum erreichen. Der IHK-Innovationsempfang in Bamberg ging der spannenden Frage nach, wie sich die Wirtschaft in Oberfranken auf die neuen Entwicklungen einstellen kann.

Für einen Impulsvortrag hatte man sich Alexander Müller aus Köln eingeladen, Entrepreneur, Innovator, Querdenker und nach eigenen Angaben „Start-Up Unternehmer aus Leidenschaft“. „Wir leben auf Grund der digitalen Revolution und dem exponentiellen Innovationswachstum in einer epochalen Zeit. Die Auswirkungen können wir noch nicht erahnen“, so Müller. Seine These: Künftig werden vor allem die Unternehmen erfolgreich sein, die flexibel auf die Anfordernisse des Marktes reagieren. Für Müller ist aber auch klar: die Digitalisierung bringt zwar Risiken, aber auch eine Fülle neuer Chancen. Noch nie sei es so einfach gewesen, gute innovative Produkte zu entwickeln.

Müller konfrontiert die Teilnehmer aber auch schonungslos mit den Herausforderungen der neuen digitalen Welt. Gerade in digitalen Märkten könnten neue Wettbewerber innerhalb kürzester Zeit für eine völlig veränderte Situation sorgen. Als Beispiel nannte er das Unternehmen „Uber“, das in vielen Ländern disruptive Auswirkungen auf die Personenbeförderung hatte. Ein anderes Beispiel liefert Kodak, einst Marktführer im Bereich Fotografie, später Insolvent, weil die Chance Digitalfotografie nicht genutzt wurde. Provokant setzte Müller in seinem Vortrag Impulse, um die epochalen Veränderungen des digitalen Wandels auf den Punkt zu bringen.

Nicht Angst wolle er machen, sondern aufmerksam, dass man sich auf die Veränderung vorbereiten müsse. Dazu sei es erforderlich, die eigene Unternehmenskultur zu hinterfragen. Eine erfolgreiche Digitalisierung erfordere Freiraum für die Mitarbeiter, kurze Entscheidungswege und flache Hierarchien. Gerade Start-Ups hätten da gegenüber etablierten Unternehmen oft die Nase vorn. Abläufe könnten in der digitalen Welt oft stark beschleunigt werden. Darauf müsse man sich einstellen und bisherige Gesetzmäßigkeiten nicht als gegeben hinnehmen. „Fragen Sie, wer in Ihrer Branche ‚Uber‘ sein und den Markt revolutionieren könnte“, so Müller.

Wirtschaft kann sich Veränderungen nicht verschließen

In seiner Begrüßung ging auch IHK-Vizepräsident Dr. Heinrich Strunz auf die Bedeutung von Innovation und Digitalisierung gerade für den Industriestandort Oberfranken ein. Wegen dieser Bedeutung habe die IHK für Oberfranken Bayreuth einen Innovationsausschuss gegründet und führe Veranstaltungen wie den Innovationsempfang durch. „Die Wirtschaft kann sich den Veränderungen der Digitalisierung nicht verschließen. Neue Produkte können schneller hergestellt, Kundenwünsche besser berücksichtigt, neue Geschäftsfelder und Services angeboten werden“ so Dr. Strunz.