Wilhelm Wehrfritz – der älteste Teilnehmer des Fränkische Schweiz-Marathon 2016 auch 2017 wieder am Start

Wilhelm Wehrfritz. Foto: privat

Wilhelm Wehrfritz. Foto: privat

„Wenn ich mehr als drei Stunden brauche, dann höre ich auf.“ Doch soweit ist es bei Wilhelm Wehrfritz (78) aus Sollenberg (bei Gräfenberg) noch lange nicht. Den Berlin-Halbmarathon im April diesen Jahres brachte er in 2:42 Stunden hinter sich. „Damit bin ich sehr zufrieden. Denn meistens bin ich der älteste Teilnehmer.“ So auch im vergangenen Jahr beim Fränkische-Schweiz-Marathon in der Disziplin Halbmarathon, obwohl er bereits acht Mal auch über die große Distanz von 42,195 Kilometer unterwegs war. „Der ganze Marathon ist mir jetzt einfach zu viel. Ich will noch auf beiden Beinen ankommen und nicht getragen werden oder auf allen Vieren über die Ziellinie krabbeln.“ Seine leichtathletische „Karriere“ begann vor 25 Jahren mit einem Sportseminar in Eschenlohe, das ihm seine Firma zur Kreislaufertüchtigung als eine Art Bonus gesponsert hat. „Drei Wochen lang von morgens bis abends Sport, jeder Tag begann mit einem fünf Kilometer langen Jogginglauf.“ Auch danach zog es ihn weiter in den Wald, über Feldwege und auf Landstraßen. „Im langsamen Trott“ sind es immerhin 20 Kilometer am Stück wöchentlich durch den Buchwald nach Großenohe, Hiltpoltstein, Erlastrut und zurück.

Auch als im Ruhestand 2002 eine künstliche Hüfte nötig wurde, hielt das Wilhelm Wehrfritz nicht von der sportlichen Betätigung ab. Selbst ein Herzschrittmacher konnte ihn nicht bremsen. Hinter dem Geheimnis der Fitness stehen unaufhörliches Training und ständige Bewegung. „Es wäre doch schade, das einmal Erreichte wieder zu verlieren.“ Sei es am Tennisschläger beim TC Gräfenberg, sei es in einer privaten Wandergruppe, sei es beim Nordic Walking, wobei er mit anderen zweimal in der Woche vom Wohnort Sollenberg aus durch die Landschaft zieht. „Im Winter reduziere ich, weil es bei Schnee und Eis zu gefährlich ist.“ Daneben ist er auf dem Fahrrad oder auf Skiern an der frischen Luft.

Die ältere Tochter Susanne ist ebenfalls vom Lauf-Virus infiziert, wie sich beim Halb-Marathon 2004 an ihrem Wohnort Berlin zeigte, bei dem Vater und Tochter gemeinsam gestartet sind. „Im Jahr darauf hatte es mich bei meinem ersten ganzen Marathon in der fränkischen Schweiz irgendwie gepackt.“ Zwei Jahre später erreichte der inzwischen pensionierte Elektro-Ingenieur das Ziel in Ebermannstadt in 4:23 Stunden. „Es ist schade, dass ich mit den Langstrecken so spät angefangen habe. So bin ich nie so gut geworden, dass ich beim Boston- oder New York-Marathon mitlaufen hätte können. Dort waren Zeiten unter 4:14 Stunden gefordert.“ Mit seiner jüngeren Tochter Barbara war Wilhelm Wehrfritz auch schon beim Fränkische-Schweiz-Marathon am Start. 2004 und 2011 absolvierten sie gemeinsam den Staffel-Marathon durch das Wiesenttal. Er knapp 26, sie die übrigen 16 Kilometer.

In diesem Jahr will Wilhelm Wehrfritz, neben dem Halbmarathon in seiner Geburtsstadt Nürnberg, in wenigen Wochen auch wieder in Ebermannstadt starten. „So ein Lauf durch die Natur und auf dem ebenen Untergrund ist doch sehr schön. Und die Samba-Gruppe heizt auf Höhe Streitberg immer ordentlich ein.“ Dann ist vielleicht seine Tochter Susanne wieder an seiner Seite. „Sie trainiert schon wieder.“