Die Heiligen Drei Könige – Gedenktag am 6. Januar
Ein Teilbild des Peringsdörfer Altars in der Nürnberger Friedenskirche zeigt die Anbetung der „Heiligen drei Könige“. So unterwarfen sich symbolisch in diesen „Königen“ die Länder und Religionen dem zerbrechlichen Kind in der Krippe. Die Anbetung der Könige findet auf dem Peringsdörfer Altar vor einer Ruine statt. Vielleicht müssen auch unsere Kräfte und Wünsche so ruiniert werden, bis wir frei werden für Gott. Nur wer sich selbst ganz aufgibt, wer sich nicht festkrallt an Jugendlichkeit, Besitz und Mitmenschen, dem kann Gottes Heiliger Geist ganz allmählich von innen her verwandeln.
Links auf dem Bild sitzen Maria, Joseph und Jesus, von rechts ziehen die Könige heran. Im Zentrum des Dargestellten sehen wir einen König kniend. Ihm schräg gegenüber entdecken wir im oberen Bildfeld eine Gruppe von drei singenden Engeln. Die kosmischen Mächte, heute wieder hoch im Kurs durch Horoskop und Okkultismus, sie dienen diesem kleinen Kind.
Durch eine Fensteröffnung in der Ruine erblicken wir eine Flusslandschaft. Das Geschehen spielt also nicht im Traumland der Illusion, ist kein frommes Märchen, sondern will sich heute unter uns zutragen.
Maria hält das nackte Jesuskind auf ihrem Schoß, Joseph steht hinter ihr, mit gefalteten Händen. Von der Familie Jesu gehen Ruhe und Kraft aus trotz ihrer offenkundigen Armut, Unruhe dagegen und suchende Blicke von den Königen. Die Besucher aber wirken um so ruhiger, je näher sie bei der Jesusfamilie stehen.
Der kniende König konzentriert sich ganz auf Christus. In der einen Hand hält er seine Krone, mit der anderen streichelt er den Fuß Jesu. Vor dem Geheimnis der Weihnacht gilt es, wie Josef die Hände verehrend zu falten, sich wie der König voll Vertrauen niederzuwerfen, nicht auf das eigene Wissen, die eigene Macht zu bauen sondern dem liebenden Gott mit Liebe zu begegnen, ihm zu schenken, was wir haben. Jesu legt auf diesem Altarbild seine Hand auf die Königsgeschenke und so wird er auch unsere vielleicht ganz unscheinbaren Gaben segnend annehmen, für sich in Dienst nehmen.
Der zweite König zögert noch, sich hin zu knien, während der dritte noch im Hintergrund bleibt. Mancher von uns hat sich schon so Jesus zugewandt, andere schwanken noch oder bleiben passiv. In welchem König finden sie sich wieder?
Pfr. Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
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