Konzert im Fränkische Schweiz-Museum in Tüchersfeld
„Jüdische – Maurische – Christliche Lebenswelten – Musik vom Hofe Toledos und der Alhambra“
Ein besonderes Konzert findet am 15. Juli im Fränkische Schweiz-Museum statt: Sabine Loredo Silva und Ulf Dressler lassen dann die sephardische Kultur wieder aufleben. Cantigas de Santa Maria und sefardische Lieder aus AL-Andalus – Musik der spanischen Renaissance, so lautet der Titel ihres Programmes, das den idyllischen Hof des Fränkische Schweiz-Museum mit seinen Fachwerkhäusern unter den hochaufragenden Felsen und seiner phantastischen Akustik zum Klingen bringt.
Die sefardische Musik, abgeleitet von dem hebräischen Wort „S`fard“, ist die Musik der Juden, die nach der Verbannung aus Judäa (70. u.Z.) nach Spanien flüchteten. Sie spiegelt den kulturellen Austausch zwischen Juden, Christen und Arabern wieder, der im mittelalterlichen Spanien Kunst und Wissenschaft zur Blüte brachte. Die Sprache „Ladino“, auch „Judeo-Espagnol“ genannt, ist eine Mischung aus altspanisch und hebräischen Worten und steht in ähnlicher Beziehung wie das Jiddische zum Deutschen. Mit Beginn der „reconquista“ der Rückeroberung der iberischen Halbinsel 1492 durch die katholischen Könige, waren die Sepharden Mittler zwischen Morgen- und Abendland. Sie übersetzten die Werke der großen Philosophen, befruchteten ihre Religion und Kultur sowie die der Christen mit dem Wissen der arabischen Welt und dem Erbe der Antike.
Der spanische König Alfonso X, auch Alfonso El Sabio, der Weise genannt, machte seinen Hof im Toledo des 13. Jahrhunderts zu einem Treffpunkt für Christen, Juden und Arabern und damit zu einem einzigartigen Beispiel für das friedliche Zusammenleben der unterschiedlichen Völker und Glaubensrichtungen. Die „Cantigas de Santa Maria“ – Lieder für die heilige Jungfrau Maria – sind eine der größten Sammlungen von Liedern des Mittelalters, bestehend aus ca. 420 Gedichten, zumeist in Galizisch-Portugiesischer Sprache. Diese Lieder werden dem König von Leon und Kastilien Alfons X zugeschrieben. Er sah in dieser Sammlung ein kulturelles Projekt von großer Bedeutung. Ihre Vollendung nahm den Großteil seiner Amtszeit in Anspruch (1252-1284). Er sah sie als ein wichtiges Mittel zu seinem politischen Überleben und seinem persönlichen Seelenheil.
Das Duo für Gesang und Lauten-Instrumente präsentiert eine Auswahl von Liedern aus diesen drei Kulturkreisen, untermalt mit Texten und Gedichten.
Das Konzert findet am Samstag, den 15. Juli um 19:00 Uhr im Hof des Fränkische Schweiz-Museums statt. Bei schlechter Witterung erfolgt Verlegung in die Kirche von Tüchersfeld.
Der Eintritt beträgt 12 € an der Abendkasse und 10 € im Vorverkauf.
Die Musiker
Ulf Dressler: Nach dem Staatsexamen für höheres Lehramt in Göttingen (1979) Aufnahme des Lautenstudiums an der Musikhochschule Hamburg (1988 künstlerisches Diplom). Privates Lautenstudium bei Konrad Junghänel. Meisterkurse bei Jacob Lindberg, Hopkinson Smith u.a. Seit 1980 Lautenist im freien Beruf und an der Musikschile Kiel Künstlerischer Schwerpunkt ist das Generalbaßspiel. Als Theorbist und Lautenist Mitglied in einigen freien Ensembles. Seit mehreren Jahren Lauten-Korrepetitor in der Meisterklasse der Kurse von Emma Kirkby im Forum Artium in Georgsmarienhütte.
Sabine Loredo Silva wurde in Berlin geboren. Sie begann Ihre private Gesangsausbildung bei dem lettischen Opernsänger Isser Buschkin. Langjähriges Ensemblemitglied der „Opernwerkstatt Berlin“, Leitung Eric Leon Holland, unterschiedliche Opernprojekte für Kinder wie „Die Zauberflöte“ (3. Dame) , „Hänsel und Gretel“ (Mutter und Hexe). Rege Konzerttätigkeit deutschlandweit. Schwerpunkt Ihrer künstlerischen Tätigkeit ist die „Alte Spanische Musik“ des frühen Mittelalters und der Renaissance sowie des „Italienischen Frühbarock, in Begleitung von historischen Harfen- und Lauteninstrumenten.
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