Sonntagsgedanken: Das Fest der Dreieinigkeit, der Trinität

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Der Atheist Bertholdt Brecht schreibt: „Ich sprach mit vielen Leuten, hörte ihnen genau zu, wie sie behaupteten: Das und jenes ist hundertprozentig sicher! Als ich dieselben Leute später wiedertraf, hielten sie genau das Gegenteil für hundertprozentig sicher. So ist also von den sicheren Dingen der Zweifel das Sicherste!“

Der Zweifel bewahrt immerhin vor Trägheit, ja vor Fanatismus, und ich will auch Brechts Beispiel folgen, also den Menschen genau zuhören. Der Zweifler kann aber nie zur Ruhe kommen, kann nicht wirklich Frieden und Geborgenheit gewinnen. Mancher flüchtet vor dem Zweifel in billigen Spott, in „coole“ Sprüche. Unsere Frage nach dem letzten Sinn und Halt des Lebens kann nur einer beantworten, nämlich Gottes Heiliger Geist. Nur er kann uns zur Ruhe, zum Glauben führen. Die persönliche Erfahrung wie die große Weltgeschichte zeigen uns doch, wie begrenzt die menschlichen Kräfte sind,wie so oft das Böse über das Gute siegt.

Mit dem Fest der Dreieinigkeit, der Trinität Gottes erklimmen wir heute den Gipfel des christlichen Glaubens. Gott lässt sich nicht wissenschaftlich-philosophisch ergründen, einordnen. Aber er liebt jeden Menschen und sandte deshalb seinen „Sohn“ zu uns. Dieser Jesus war nicht bloß einer unter vielen anderen Religionsstiftern, sondern ist das Licht der Welt. Er hat unsere Schuld vor Gott gesühnt, wie schwer sie auch sein mag, hat unseren Tod besiegt, auch den schlimmsten und sinnlosesten. Wer getauft ist, gehört zu Jesus, gewinnt Anteil an dem, was er für uns getan hat und soll daran nicht zweifeln.

Wir können das Geheimnis der Dreieinigkeit mit unserem begrenzten Verstand nicht ergründen, aber wir dürfen Gottes Lobpreis singen. So sind die Trinitatis-Lieder wohl die schönsten und mitreißendsten der Kirche. Singen Sie doch mit!

Weitere Sonntagsgedanken

Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind