Ligagipfel in der Bamberger Stechert Arena

Am Samstag (20:00 Uhr/live auf Sport1) trifft der in der Beko BBL bisher ungeschlagene Deutsche Meister, Brose Baskets, auf Alba Berlin. Die Stechert Arena ist – natürlich – ausverkauft. Es ist das Spiel, das Basketball-Deutschland derzeit bewegt. Dabei gibt es auch in diesem Spiel nicht mehr als zwei Punkte zu vergeben. Oder doch? Es ist, bei allem Understatement der Beteiligten, auch ein Prestigeduell.

Die Bamberger gehen mit dem Rückenwind eines 82:75 Heimerfolgs über das europäische Schwergewicht Real Madrid in das Spiel. Gefeiert werden konnte der Erfolg vom Mittwoch aber nicht. „Wir haben keine große Zeit über das Spiel zu sprechen, da am Samstag Berlin kommt. Das ist für uns eine ganz große Herausforderung. Dieser Playoff-Rhythmus ist für uns eine gute Probefahrt“, blickte Brose Baskets Head Coach Chris Fleming nach dem letzten Heimspiel in der Turkish Airlines Euroleague bereits auf die Begegnung mit Alba Berlin voraus.

International haben die Albatrosse in dieser Saison ihre Stärke im EuroCup, dem zweithöchsten europäischen Wettbewerb, durch den vorzeitigen Einzug in die Last 16 erneut bewiesen. National haben die immer um die Meisterschaft spielenden Berliner bereits sechs Punkte liegenlassen. Überraschend unterlagen sie in Ulm und Braunschweig sowie zuletzt in eigener Halle den heißen Artland Dragons. In Bamberg geht es also auch darum, eine mögliche dritte Niederlage in Folge in der Beko BBL abzuwehren. Bamberg will die weiße Weste im Kampf um die beste Ausgangsposition für die Playoffs wahren und kann mit einem Sieg seine Heimspielbilanz gegen Berlin ausgleichen. Denn von 17 Heimspielen seit der Spielzeit 98/99 gingen neun verloren – nur achtmal konnten die Bamberger in eigener Halle die Oberhand behalten.

„Selbst wenn die Berliner schlecht spielen, sind sie mit ihrer individuellen Klasse und Athletik noch gut“, so Assistant Coach Stefan Weissenböck, der vor allem einen der Berliner Stars gut kennt: Julius Jenkins. Der MVP der Finalserie 2009, mehrfache Wochen-MVP im EuropCup und zweifache Beko BBL-MVP startete seine Karriere in der Spielzeit 2003-2004 bei RCE Falke Nürnberg. Und zwar als Ersatz für den verletzten Stefan Weissenböck, der damals als Spieler im Dienst der Mittelfranken stand und jetzt im Vorfeld die Spielbeobachtung für Bamberg übernahm: Berlin verteidige auch in dieser Saison auf extrem hohem Niveau und „hat im Angriff ein paar Dinge umgestellt und neue Plays eingebaut. Sie haben eine gute Raumaufteilung und spielen ein sehr effektives Pick & Roll. Mit Marinovic und dem 2008 von den Utah Jazz gedrafteten Tadija Dragicevic haben sie zwei neue Starter“. Die Fans können sich auf spannende individuelle Duelle freuen: Auf der Vier stehen sich der „moderne Vierer der Extraklasse“, Dragicevic, und Bambergs Topscorer Predrag Suput gegenüber. Mit 21 Punkten beim Sieg über Real Madrid unterstrich Suput jüngst seine bestechende Form. Unter den Körben trifft die deutsche Center-Zukunft Tibor Pleiß auf die überaus erfolgreiche Center-Vergangenheit, Patrick Femerling. Und dann ist da noch Derrick Allen. Im letzten Jahr – noch bei Frankfurt – hatte der neue Berliner Topscorer sowohl im Pokalfinale aus auch in der Meisterschaft das Nachsehen gegen Bamberg. Dass das dem Forward noch ein wenig Exra-Motivation verleiht, darf mehr als nur vermutet werden.

Sport1 überträgt das Spiel am Samstag live. Jump um 20:05 Uhr. Ab 22:15 Uhr zeigt das Bayerische Fernsehen Ausschnitte vom Spiel. Radio Bamberg überträgt in einer Sportsondersendung live vom Spielfeldrand. Netradio auf radio-bamberg.de.