Naturpädagogik-Seminar des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege
Fünf Sterne für Insekten
Nisthilfen für Insekten sind wertvolle Bausteine für den Naturschutz und bieten sich auch für Bastel-Aktionen mit Kindern an. Am vergangenen Samstag trafen sich Jugendleiter und interessierte Naturschützer des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege in Geisfeld, um wichtige Praxistipps zum Bau von Insektennisthilfen zu bekommen. Diplom-Biologe und Wildbienen-Experte Klaus Weber erläuterte die Lebensweise der häufigsten Wildbienen-Arten, die als nützliche Bestäuber eine wichtige Funktion im Naturhaushalt übernehmen. Kreisfachberater Uwe Hoff zeigte, aus welchem Material sich gut funktionierende Nisthilfen fertigen lassen.
Wichtig für alle, die im eigenen Garten für Wildbienen eine Nisthilfe schaffen möchten, ist die richtige Materialwahl und Ausführung: Gebohrte Holzblöcke sind in Insektenhotels häufig zu sehen, da sie meist schnell besiedelt werden. Geeignet ist Hartholz von Laubbäumen, z. B. Buche, Esche oder Obstbaumholz. Sinnvoll ist es, die Löcher nicht ins Hirnholz, sondern quer zur Faserrichtung zu bohren, natürlich mit einem scharfen Bohrer, damit die Löcher glatte Wände haben. Gesplitterte Wohnquartiere werden von den geflügelten Bestäubern verschmäht.
Ein Wohnquartier aus hohlen Stengeln lässt sich auch ohne Hilfe einer Bohrmaschine herstellen. Dazu wird eine leere Konservendose recycelt: Gebündelte trockene Stengel von Ried, Schilf oder Bambus werden dicht in die Dose geschichtet. Damit Vögel die Stengel nicht heraus ziehen, lassen sie sich einfach mit einer Schicht Gips oder Ton am Grund der Dose befestigen. Wichtig ist auch hier ein scharfes Schneidewerkzeug. Ausgefranste oder gesplitterte Stengel funktionieren nicht als Wildbienen-Nisthilfe. Ideal sind spezielle wachsversiegelte Pappröhrchen, die man über das Internet beziehen kann.
Aufgehängt werden die Nisthilfen möglichst warm, sonnig und regengeschützt. Dann kann in jedem Garten das rege Treiben der fleißigen Insekten beginnen, die für den Menschen übrigens völlig ungefährlich sind.
Jeder Teilnehmer konnte zwei kleine Nisthilfen und viele neue Ideen mit nach Hause nehmen. Zum Abschluss des Seminars stellten die Teilnehmer gemeinsam ein großes Wildbienen-Hotel am Feuerwehrhaus in Geisfeld auf.
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