Zwischenergebnis Stunde der Gartenvögel: Wieder mehr Vögel in Bayerns Gärten

Erste Hochrechnung Stunde der Gartenvögel: Zahlen auf Vorjahresniveau – niedrige Winterzahlen kein Grund zur Sorge

Nachdem die Vogelzählung Anfang Januar einen deutlichen Bestandsrückgang vor allem bei Meisen und Finken ergeben hatte, wurden die betroffenen Vogelarten nun wieder häufiger beobachtet. Insgesamt gilt dies jedoch nicht als Entwarnung, da im Vergleich zur „Stunde der Gartenvögel“ im Mai 2016 lediglich das Vorjahresniveau erreicht wurde. Dies zeigt eine erste Zwischenbilanz des LBV nach Erfassung von ungefähr einem Drittel der bayerischen Meldungen. „Der Rückgang von Kohlmeise, Blaumeise und Co. im Winter war also ein kurzzeitiger Effekt, weil weniger nordische Wintergäste zu uns gekommen waren“, erklärt die Citizen-Science-Beauftragte des LBV, Martina Gehret. Naturfreunde können dem LBV ihre Beobachtungen vom Wochenende noch bis zum 22. Mai per Post, Fax oder online mitteilen unter www.stunde-der-gartenvoegel.lbv.de

Sowohl die Blaumeise (6.) als auch der Grün- (8.) und der Buchfink (9.) zeigen sich im Vergleich zum Winter erholt und liegen derzeit immerhin auf dem Vorjahresniveau der Gartenvogelzählung. Allein die Kohlmeise (5.) rangiert derzeit noch einen Platz schlechter als im Mai 2016. Ihr Absturz aus dem Januar 2017, wo sie gleich um fünf Ränge abgerutscht war, setzt sich nicht fort. Ganz oben hat sich erneut das Spitzentrio der Vorjahre eingerichtet: Hier folgen auf den Haussperling (1.) die Amsel (2.) und der Star (3.), wobei der Feldsperling (4.) noch in Flugdistanz liegt. „Die Erholung im Vergleich zum Winter bedeutet aber nicht, dass es unseren häufigen Gartenvögeln insgesamt wieder besser geht“, erklärt Martina Gehret.

Das sieht man auch daran, dass mit Mauersegler (13.) und Mehlschwalbe (10.) die Sorgenkinder der letzten Jahre aktuell nur auf dem niedrigen Vorjahresniveau stagnieren. „Ob sich der negative Trend dieser Arten möglicherweise verlangsamt, darüber wird wohl erst das Endergebnis genauer Auskunft geben können“, so Gehret. Auch über den besonderen Fokus der diesjährigen Aktion auf dem Haussperling, und wie es um seinen Lebensraum und seine Brutmöglichkeiten in Bayern bestellt ist, wird erst nach einer genaueren Analyse der gesamten Daten zum Endergebnis am 1. Juni eine Aussage möglich sein.

Immerhin zeigt der Vergleich zum Rückgang im Winter 2017, dass die in diesem Zusammenhang in der Öffentlichkeit oft vorschnell verantwortlich gemachten Rabenvögel wie Elstern, Eichelhäher und Rabenkrähen keinen maßgeblichen Einfluss auf den Bestand der heimischen Singvögel haben. Diese nehmen auch nicht zu, wie der stagnierende Trend bei den Elstern zeigt und die leicht abnehmenden Zahlen bei Rabenkrähe und Eichelhäher.