Bayerische Staatsforsten: Wälder müssen sich verändern, wenn Baumbestand erhalten bleiben soll

Rund zwei Milliarden Bäume bilden den Bayerischen Staatswald, für den die Bayerischen Staatsforsten die Verantwortung tragen. Der Freistaat ist damit der größte Waldbesitzer in Bayern und Deutschland. „Wenn dieser flächendeckende Baumbestand für die Zukunft erhalten bleiben soll, müssen wir auf den Klimawandel reagieren“, sagt Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten. Der Wald müsse so stabilisiert werden, dass er mit den geänderten klimatischen Bedingungen wie zunehmenden Stürmen, längeren Trockenperioden oder vermehrt auftretenden Schädlingen zurechtkommt.

Der Chef der Staatsforsten kündigt für Herbst 2017 ein neues, innovatives „Nachhaltigkeitskonzept“ seines Unternehmens an, mit dem Antworten auf die Wälder der Zukunft gegeben werden sollen. Geklärt werden müsse, wie gut die verschiedenen Baumarten trockene Perioden ertragen, wie stabil sie bei Stürmen stehen, wie anfällig sie für Insekten wie etwa Borkenkäfer sind. Neumeyer: „Im Klimawandel gilt: Die Wälder müssen sich verändern, wenn der flächendeckende Baumbestand in Bayern erhalten bleiben soll.“ Je nach Standort müssen die Experten der Bayerischen Staatsforsten einen Mix aus mehreren Baumarten prüfen, um vielfältige, stabile und ökologisch wertvolle Mischbestände zu erhalten oder neu zu schaffen. Eine ganz entscheidende Rolle nehmen dabei die heimischen Baumarten wie etwa Buche, Eiche, Fichte, Kiefer, Tanne, Lärche oder die Edellaubhölzer ein. Die Förster schauen jedoch auch über den Tellerrand hinaus und prüfen die Eignung weiterer Baumarten aus anderen Teilen der Erde. Dort ist das Klima bereits heute so, wie es bei uns in Zukunft werden könnte. Möglicherweise werden im Zukunftswald in Ergänzung zu den bewährten heimischen also auch vielversprechende „neue“ Baumarten eine größere Rolle spielen. Hier setzen die Förster auf fundierte Forschung und intensiven Erfahrungsaustausch.

In ihrem Nachhaltigkeitskonzept entwickeln die Bayerischen Staatsforsten derzeit ihre Strategie für die nächsten zehn Jahre. Dabei setzen sie sich auch mit Klimaszenarien für das Jahr 2100 auseinander und leiten daraus ab, wie der „Zukunftswald“ bestmöglich zusammengesetzt und bewirtschaftet werden sollte. Damit die Wälder auch künftig den vielfältigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Ansprüchen gerecht werden und für die Folgen des Klimawandels gerüstet sind.

Hintergrund: Tag des Baumes am 25. April

Der Tag des Baumes wurde 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen. Daraufhin pflanzte der ehemalige Bundespräsident Theodor Heuss am 25. April 1952 im Bonner Hofgarten einen Ahorn. Damit wurde der 25. April das Datum für den „Tag des Baumes“ in Deutschland, der das Ziel hat, die Bedeutung der Wälder für Mensch und Wirtschaft im Bewusstsein zu halten.