Sensationsfund in der Tongrube Mistelgau
Perfekte Tarnung bei Fossil – Tier praktisch unsichtbar
Wieder ist dem Urwelt-Museum Bayreuth ein Sensationsfund in der Tongrube Mistelgau gelungen. Nachdem bereits in den vergangenen Jahren spektakuläre Versteinerungen wie Flugsaurier und Riesenfischsaurier geborgen wurden, ist in diesem Frühjahr ein Fund gelungen, der bisher weltweit einmalig ist. Es wurde ein versteinertes Tier gefunden, welches bereits vor 180 Millionen Jahren eine derart perfekte Tarnung beherrschte, dass man es auch als Fossil praktisch gar nicht sieht. Das Tier hat sich farblich und von seiner Oberflächenstruktur vollkommen an seinen Untergrund angepasst, dadurch ist es für seine natürlichen Feinde nicht sichtbar. Diesen Vorgang nennt man in der Biologie Alomimese (engl.: Mimikry).
Bisher dachten die Wissenschaftler, dass eine solche Fähigkeit erst in der späteren Erdgeschichte entwickelt wurde, also vielleicht in den letzten 1 -2 Millionen Jahren. Das nun gefundene Fossil stammt aber aus den obersten Liasschichten des Urweltmeeres von Mistelgau, es ist also bereits mindestens 180 Millionen Jahre alt. Das heißt aber, dass die Fähigkeit zur Tarnung wohl schon noch früher entwickelt wurde. Die Tarnung ist so gut, dass sie sich nicht schlagartig gebildet haben kann.
Fotos des Fundes wurden bereits an wissenschaftliche Kollegen in Japan, China und den USA geschickt, sie bestätigten die perfekte Tarnung des Tieres. Auch eilends herbeigeeilte Forscher des Naturkundenetzes Bayern waren vollkommen verblüfft. Schnell machte das Wort Sensation die Runde.
Bisher kann man nur sagen, dass das Tier im Urmeer gelebt haben muss, ob es schwamm oder sich am Boden bewegte ist noch nicht geklärt, auch nicht, ob es sich um ein Raubtier oder einen Pflanzefresser handelt, kann noch nicht gesagt werden. Hierzu ist das Fossil einfach zu gut getarnt und man kann wichtige Körpermerkmale einfach nicht identifizieren. Der Leiter des Urwelt-Museums, Dr. Joachim M. Rabold: „Einen solchen Fund macht man wohl nur einmal in seinem Wissenschaftlerleben. Nachdem wir aber nun wissen, wie sich das Tier tarnt, ist zu erwarten, dass wir in Mistelgau noch weitere perfekt unsichtbare Fossilien finden werden. Wir werden dann die Fossilien Kollegen aus der ganzen Welt zur Untersuchung anbieten“.
Als vorläufige Bezeichnung hat das Tier den Namen Ineptus occultatum n.sp bekommen. Das Fossil kann ab Samstag, den 1. April im Urwelt-Museum Oberfranken in Bayreuth als Fossil des Monats April angeschaut werden. Danach wird es wohl zu näheren Untersuchungen ins Labor kommen.
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