GAL Bamberg beantragt Flächen für bürgernahe Wohnprojekte
Bauherrengemeinschaften für Ulanenpark
Was in anderen Städten wie Freiburg und Tübingen gang und gäbe ist, führt in Bamberg noch ein eher seltenes Orchideen-Dasein: private Baugruppen. Dahinter verbirgt sich ein privater Zusammenschluss von bauwilligen Bürger*innen, die ein gemeinsames Wohnprojekt erarbeiten und für die baurechtliche Genehmigung ein Architekturbüro beauftragen, das ihre individuellen Wohnvorstellungen in die Planung umsetzt. Dieses planerische Vorgehen unterscheidet sich von den üblichen Investorenvorhaben, die Bauprojekte planen und umsetzen und mehr oder weniger fertiggestellt zum Kauf anbieten.
Das erste in Bamberg realisierte Baugruppen-Projekt war das vor mehr als zehn Jahren durch öffentliche Fördermittel unterstützte Modellprojekt für Mehrgenerationenwohnen in der Villa Kunigunde am Kaulberg. Derzeit sind zwei weitere Baugruppenprojekte in der Färber- und Tocklergasse im Bau.
Das noch in der Planungsphase befindliche Neubaugebiet Ulanenpark ist aus Sicht der GAL-Stadtratsfraktion bestens geeignet für weitere Bauherrengemeinschaften. Die Stadträtinnen Petra Friedrich und Ursula Sowa beantragen deshalb, eine geeignete Fläche speziell für ein oder mehrere solcher Wohnprojekte auszuschreiben, denn hier kann die Stadt als Eigentümerin des Areals über Art und Weise der Nutzung entscheiden. Interessent*innen für mehr gemeinschaftliches Planen und Wohnen sind in Bamberg nach Ansicht der Grünen ausreichend vorhanden.
„Gemeinschaftsorientierte Baugemeinschaften müssen sich zusammenfinden, und sie brauchen kostengünstigen Baugrund. Genau dafür muss die Stadt den Rahmen bieten“, meinen Friedrich und Sowa. Die Stadtverwaltung soll deshalb gezielt informieren, interessierte Bürger*innen und Architektur- bzw. Planungsbüros vermitteln und die Baugemeinschaften im weiteren Verlauf beraten und unterstützen.
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