Bayreuther Stadtgespräche: „Spannungsfeld Landnutzung und Biodiversität – Wissenschaft in der Beraterrolle“

Symbolbild Bildung

Prof. Dr. Heike Feldhaar, Inhaberin der Professur für Populationsökologie der Tiere am Lehrstuhl Tierökologie I der Universität Bayreuth, wird einen Vortrag im Rahmen der Bayreuther Stadtgespräche halten.

Die Intensivierung der Landnutzung durch den Menschen trägt maßgeblich zum Rückgang der Biodiversität weltweit bei. Von vielen Menschen wird dies ausschließlich als der Verlust oder die Bedrohung von Arten wahrgenommen. Tatsächlich sind die Auswirkungen der Biodiversitätskrise viel komplexer.

Thema: ‘Spannungsfeld Landnutzung und Biodiversität – Wissenschaft in der Beraterrolle‘

  • Referent: Prof. Dr. Heike Feldhaar, Inhaberin der Professur Populationsökologie der Tiere am Lehrstuhl Tierökologie I der Universität Bayreuth
  • Termin: Mittwoch, 01. Februar 2017
  • Zeit: 18.00 bis ca. 19.30 Uhr
  • Ort: Iwalewahaus, Ecke Wölfelstraße / Münzgasse, in 95444 Bayreuth
  • Interessierte Bürger sind herzlich ins Iwalewahaus eingeladen! Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Zum Vortrag

Eine höhere Biodiversität von Ökosystemen geht oft einher mit einer höheren Stabilität und häufig auch einer höheren Funktionalität und Produktivität eines Ökosystems. So sorgt eine größere Diversität an Bestäubern für eine höhere Bestäubungsrate bei Pflanzen.

Im Gegensatz zu den mit dem Klimawandel verbundenen Risiken findet die Biodiversitätskrise bisher relativ wenig Beachtung in gesellschaftlichen und politischen Diskursen, weshalb die Wissenschaft versucht, stärker in die Beraterrolle zu schlüpfen. Momentan wird deshalb eine zwischenstaatliche Plattform etabliert, die dem Weltklimarat (IPCC) ähnelt. Zudem soll der Dialog mit den Bürgern intensiviert werden. Beides stellt viele Wissenschaftler vor neue Aufgaben.

Zur Referentin

Warum gibt es in der Tierwelt eine so große Formenvielfalt? Welche Rolle spielen Wechselwirkungen mit anderen Organismen im direkten Umfeld bei der Entstehung dieser Vielfalt? Und wie wirken sich intensivere Landnutzung oder eingeschleppte Arten auf diese Vielfalt aus? Eine Spezialistin für diese Fragen ist Prof. Dr. Heike Feldhaar, die seit 2011 an der Universität Bayreuth forscht und lehrt.

Prof. Feldhaar widmet sich den Interaktionen zwischen Tieren und ihrer Umgebung. Wechselwirkungen von sozialen Insekten mit anderen Organismen bilden dabei einen Schwerpunkt. So befasst sich ein Projekt mit der Frage, welche Vorteile Ameisen aus einer Symbiose mit bestimmten Bakterien in ihrem Darmgewebe ziehen können, beispielsweise in Bezug auf die Versorgung mit Nährstoffen. In einem anderen Projekt wird die Evolution der Immunabwehr in Abhängigkeit der Umwelt beleuchtet. Hierzu untersucht die Arbeitsgruppe, inwieweit soziale Insekten antimikrobielle Substanzen oder Hygieneverhalten bereits zur Abwehr von Pathogenen außerhalb ihres Körpers nutzen, um so die Gefahr einer tatsächlichen Infektion zu reduzieren.

Andere Untersuchungen der Professur befassen sich mit den Auswirkungen einer intensivierten Landnutzung auf Artengemeinschaften im heimischen Grasland und Wald. Zudem werden Studien zu Ökologie und Evolution eingeschleppter Arten durchgeführt. Neben der Landnutzung gelten eingeschleppte Arten als ein maßgeblicher Faktor der global zum Rückgang der Biodiversität führt.

Die bisherigen Forschungsarbeiten lassen neue spannende Ergebnisse erwarten.

Zu den Bayreuther Stadtgesprächen

Die Bayreuther Stadtgespräche bringen seit Juli 2014 die Universität Bayreuth näher an die Bürger von Stadt und Region. Im Rahmen der monatlichen Veranstaltungsreihe werden abwechselnd ein oder mehrere Referenten der Universität Bayreuth, anderer Universitäten oder Institute sowie aus der (Hochschul-)Politik eingeladen. Ziel der Reihe ist es, aktuelle (hochschul-)politische Themen sowie Themen, die die Wissenschaft oder die Bürger aktuell beschäftigen, aufzugreifen und auch für fachfremde (Nicht-)Wissenschaftler verständlich zu veranschaulichen und zu diskutieren.
Die Bayreuther Stadtgespräche stehen unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Universitätspräsidenten und des Universitätsvereins Bayreuth e.V. und werden in Zusammenarbeit mit dem Universitäts-Forum Bayreuth, dem Kollegium Bayreuther Universitätsprofessoren (i.R.), veranstaltet. Die Vorträge finden jeweils am ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr im Iwalewahaus der Universität Bayreuth, Ecke Wölfelstraße / Münzgasse, in 95444 Bayreuth statt. Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Das nächste Stadtgespräch

… ist am Mittwoch, 01. März 2017, zum Thema‚15 Jahre länger leben – Was die Anti-Aging Medizin heute leisten kann.‘ Referent ist Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk, Schön Klinik Nürnberg Fürth, Euromed-Praxis.