Inge Gutbrod ist die „Künstlerin des Monats“ Januar 2017 der Metropolregion Nürnberg
Das Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg hat die Fürther bildende Künstlerin Inge Gutbrod zur „Künstlerin des Monats“ Januar 2017 gewählt.
Die Künstlerin Inge Gutbrod ist regional und international bekannt; ihr Werk wurde mit vielen Preisen geehrt. Die experimentierfreudige Künstlerin, die einst die Nürnberger Akademie der Bildenden Künste als Meisterschülerin der Malklasse von Prof. Werner Knaupp im Jahr 1988 absolvierte, entdeckte in der Folgezeit die Materialien Wachs und Paraffin als ausdrucksstarkes Medium für ihre Arbeiten.
Die eigentümliche Konsistenz und Verarbeitbarkeit von Wachs machte Gutbrod zur Ausgangsbasis ihres daran anknüpfenden Formenvokabulars, das sie einerseits in Einzelobjekten, dann wieder in seriellen Arbeiten oder in großzügig gestalteten Rauminstallationen vorstellte. Rückblickend lassen sich die Arbeiten Gutbrods, die sie mit dem Material Wachs schuf, als „work in progress“ darstellen. Die Chronik ihrer Werkgruppen zeigt eindrucksvoll, wie sie dem Material mehr und mehr Nuancen an Ausdrucksmöglichkeiten abringt und das Material in spezifisch gewählte Interaktionen mit Farbe, Licht, Form und Raum bringt.
Das leicht schmelzbare Material ließe sich in unendliche viele Formen und Kombinationen gießen und addieren. Gutbrod zeigt jedoch bereits innerhalb der ersten Werkphasen, wie streng und kalkuliert sie Wachs und Paraffin einsetzt, um der Verführung der Beliebigkeit zu entrinnen.
Ob sie sich nun mit Farbmodulationen und Fragen von Lichtführungen beschäftigt oder ganze Räume durch situative Kontextgruppen verwandelt, immer ist eine gewisse sinnliche Ausgewogenheit zu spüren, die behutsam Gewichtungen zwischen Skulptur und Umraum schafft. So oszillieren ihre Werke zwischen Kleinplastik, freistehender Objektkunst und Resonanzräumen, sehr unterschiedlich proportioniert und dimensioniert. Den in langen Arbeitsprozessen folgenden Endprodukten steht bei der öffentlichen Präsentation im besten Fall ein ebenso empfindsam, behutsam fragender Betrachter gegenüber, der mehr als nur einen Körper-Sinn braucht, um die Werke in deren Mehrdimensionalität zu erfassen.
Das zwischen 60 und 70 Grad sich verflüssigende Material kann beim Erkaltungsprozess mal in diese oder jene dickwandige Form gelenkt werden. Mit Farbpigmenten vermengt, eröffnen sich weitere, schier unendlich scheinende optische Farbwunder, die je nach einwirkender Lichtquelle und skulpturaler Formgebung ihre Wirkkraft entfalten.
Gutbrod hat über etliche Jahre hinweg ihre Arbeiten an sehr unterschiedlichen öffentlichen und halböffentlichen Räumen präsentiert und dabei aufgezeigt, welche wandelbare Ausdrucksfähigkeit und Faszination diesen Werken innewohnt. Hierbei hat sie begehbare Raumkörper ebenso geschaffen wie reliefartige Wandbilder, wachsbetäfelte Lichtkästen, als auch Kleinskulpturen und raumgreifende Skulpturengruppen.
In über 35 Jahren hat sie eine Werkgeschichte geschaffen, die ihr ein überregionales Alleinstellungsmerkmal zusprechen lässt. Ihre Werke zeichnen sich durch ästhetische Raffinesse und sinnliche Vielfalt aus. Sie sind stets von hoher künstlerischer Qualität und Stringenz und wandeln die Räume, in denen sie präsentiert werden, in energetisch aufgeladene Resonanz- und Meditationsräume um. Betrachter, die das Staunen noch nicht verloren haben, werden durch Gutbrods Werke in sinnliche Erfahrungsräume eingeladen, die vielfach erfahrbar sind: optisch, haptisch, körperlich, imaginär und kontextnah. Inge Gutbrod hat durch ihr künstlerisches Schaffen nicht nur die Metropolregion Nürnberg um eine Facette kreativer Ideen und Werke bereichert, sondern diese Schaffenskraft auch im Ausland präsentiert.
Weiter Informationen zur Künstlerin unter www.inge-gutbrod.de
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