Herausragendes Angebot für junge Musiktalente aus Oberfranken
Das Jugendsymphonieorchester Oberfranken geht in diesem Jahr an den Osterfeiertagen mit Konzerten in Naila, Frohnlach und Stegaurach auf eine kleine Oberfranken-Tournee. Dirigent Till Fabian Weser verspricht ein spannendes Programm, das er unter das Motto „Schicksalsträume“ gestellt hat. Hauptwerk ist Peter Tschaikowskys fünfte Symphonie. Wir sprachen mit Till Fabian Weser, der das Jugendsymphonieorchester seit 2013 leitet, im „Hauptberuf“ die Trompete bei den Bamberger Symphonikern spielt und der seit 2005 die Sommeroper Bamberg leitet.
Frage: Herr Weser, Sie leiten das Jugendsymphonieorchester Oberfranken bereits seit 2013. Worin liegt für sie der Reiz in der Arbeit mit den jungen Leuten?
Till Fabian Weser: „Unabhängig vom Stand ihres Könnens sind junge Leute offen und bereit, neue Wege zu gehen, und Neues zu entdecken. Es ist schon ein Phänomen, dass sie Musikstücke lieb gewinnen, die sie bis dato noch nicht einmal gekannt haben. Für mich ist es auch immer wieder ein großes Erlebnis, aus dieser Menge junger Musiker einen funktionierenden Klangkörper zu schmieden.“
Frage: Erfährt das Orchester eigentlich genug Zuspruch oder könnte das Interesse seitens der jungen Musiker stärker sein?
Till Fabian Weser: „Das Interesse an jedem vergleichbaren Nachwuchsförderprojekt zwischen Garmisch und Flensburg ist natürlich immer ausbaufähig, doch ich spüre deutlich, dass der Zuspruch seit 2013 zugenommen hat. Sowohl von der Qualität als auch von der Quantität her ist das Jugendsymphonieorchester Oberfranken ein herausragendes Angebot, das der Bezirk jungen Talenten aus Oberfranken unterbreitet.“
Frage: Mit welchem Kenntnisstand kommen die jungen Leute zu den Proben?
Till Fabian Weser: „Das ist völlig unterschiedlich. Manche sind schon weiter, spielen im Landesjugendorchester und bringen eine professionelle Herangehensweise mit. Andere sind neu und kennen beispielsweise die Disziplin noch nicht, die für ein großes Orchester notwendig ist. Aber das lernen sie schnell und nehmen es auch dankbar an.“
Frage: Wie stark ist die Fluktuation im Orchester und wie gehen sie damit um?
Till Fabian Weser: „Etwa ein Drittel der jungen Musiker ist jedes Jahr neu. Vor allem im Jahr ihres Abiturs setzen viele ein Jahr aus, kommen aber danach häufig wieder. Insofern ist die Fluktuation absehbar.“
Frage: Das Motto der Konzerte lautet diesmal „Schicksalsträume“. Was können Sie zu Programm mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Maria von Weber und Peter Tschaikowsky sagen?
Till Fabian Weser: „Das Motto ist bewusst für Jugendliche ausgewählt worden, schließlich wird Tschaikowsky fünfte Symphonie auch als seine Schicksalssymphonie bezeichnet und der Sommernachtstraum hat nota bene etwas mit Träumen zu tun. Aus dem Sommernachtstraum wollen wir vier Sätze spielen und einzelnen Musikern den Part des Erzählers übertragen. Zur deutschen Romantik passt auch das Klarinettenkonzert von Weber sehr gut. Die Fünfte von Tschaikowsky habe ich selbst früher im Jugendorchester gespielt. Sie wird in vielen Jugendorchestern sehr gerne ins Programm genommen. Insgesamt ist das Programm technisch nicht ganz so anspruchsvoll wie in den Jahren zuvor, jedoch sehr wirkungsvoll.“
Frage: Was können sie über Jonathan Weimer verraten, der das Solo im Klarinettenkonzert von Carl Maria von Weber spielen wird?
Till Fabian Weser: „Er gehört dem Jugendsymphonieorchester bereits seit 2013 an, ist erfolgreicher Preisträger bei Jugend musiziert und spielt im Bayerischen Landesjugendorchester. Er kommt aus Bamberg und ist Schüler von Christoph Müller, dem Soloklarinettisten der Bamberger Symphoniker.“
Frage: Frohnlach im Landkreis Coburg ist als Spielort neu, wie kam es dazu?
Till Fabian Weser: „Das war ein Wunsch des Landkreises Coburg, nachdem wir 2015 schon einmal in Bad Rodach gespielt haben. Es ist auch eine wichtige Aufgabe des Jugendsymphonieorchesters, im ländlichen Raum aufzutreten, dort, wo es sonst keine Symphoniekonzerte gibt.“
Frage: Welche Wünsche haben Sie für das JSO?
Till Fabian Weser: „Natürlich ist es wichtig für die jungen Musiker, dass neben den Konzerten, die wir in den Landkreisen geben, auch Konzerte in den großen oberfränkischen Konzerthallen stattfinden können. Das wäre selbstredend ein großer Motivationsschub. Zuletzt haben wir 2014 beim Jubiläum im Festsaal der Hofer Freiheitshalle gespielt. Mein persönlicher Wunsch wäre eine kleine Konzertreise ins Ausland, etwa im Anschluss an die Konzerte in Oberfranken.“
Frage: Warum sollten alle Musikfreunde aus der Region auf keinen Fall ein Konzert mit dem JSO verpassen?
Till Fabian Weser: „Weil man hier absolute, spontane Spielfreude erleben kann. Das Jugendsymphonieorchester ist auch ein wichtiges Bekenntnis des Bezirks zur Nachwuchskultur in Oberfranken, daran sollten alle Musikfreunde unbedingt teilhaben.“
Wer Interesse bekommen hat, im Orchester mitzuspielen, der findet ab sofort alle weiteren Informationen auf der Homepage des Jugendsymphonieorchesters unter www.jso-oberfranken.de. Über diese Seite ist noch bis 15. Januar eine Online-Bewerbung möglich. Weitere Information gibt es auch auf Facebook unter www.facebook.com/jugendsymphonieorchester.
Die Konzerte des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken 2017:
- Ostersamstag, 15. April, 18 Uhr, Frankenhalle Naila
- Ostersonntag, 16. April, 17.30 Uhr, Kultur- und Sporthalle Frohnlach
- Ostermontag, 17. April, 17.30 Uhr, Aurachtalhalle Stegaurach
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