Bamberger Allianz zum Thema „Bahnausbau Bamberg“
Was bedeutet die Einfügung „Korridor“? In der neuesten Fassung des Bundesverkehrswegeplans (Dezember 2016) wurden die bisherigen Feststellungen für den Bahnausbau Bamberg durch eine neue Passage ergänzt. Jetzt steht dort: „2 zusätzliche Gleise im Korridor Strullendorf-Breitengüßbach, Höchstgeschwindigkeit 230 km/h“. Nach Dafürhalten der BA-Fraktion lässt das Wort „Korridor“ verschiedene Trassenführungen zu, z.B. auch wieder eine Ostumfahrung um Bamberg herum. Auf der Basis der vom Bamberger Stadtrat gefassten Beschlusslage erinnerte Stadträtin Dr. Ursula Redler an ihren bereits zur Jahresmitte ins Gespräch vorgebrachten Vorschlag, die Innenstadttrasse als „halben Tunnel“ zu führen. Diese Variante sei erheblich kostengünstiger als der „bergmännisch“ zu bauende Ganz-Tunnel durch die Stadt. Trotzdem biete er nahezu den gleichen Lärmschutz für die Bahnanrainer; die Durchfahrt und West-Abbiegung in der Nordflur könne in gleicher Weise wie bei der oberirdischen Bestandstrasse gebaut werden.
Auch BA-Stadtrat Hans-Jürgen Eichfelder – eigentlich ein Befürworter der Ostumfahrung – kann sich für den „halben Tunnel“ erwärmen. Nach seinen Recherchen würde diese Variante zwar grundsätzlich auf der Linie der oberirdischen Bestandstrasse verlaufen, aber sie „taucht ein“ ab der Einmündung Forchheimer Straße (Arena) und verläuft dann als Trogbauwerk bis zur Geisfelder Unterführung. „Der Bau erfolgt in offener Bauweise und nicht bergmännisch“, betont Eichfelder. Die Gleise verlaufen im Unterschied zum „großen Tunnel“ nebeneinander und nicht höhenversetzt. Der Trog garantiere Lärmschutz, besonders dann, wenn er über längere Abschnitte mit einem Deckel verschlossen würde (faktisch ein Tunnel). Nach der Geisfelder Unterführung tauchen die Gleise wieder auf und werden ebenerdig in den Bahnhof geführt. Die Durchfahrung der Nordflur erfolgt ebenso wie in der oberirdischen Bestandstrasse vorgesehen. Nach Einschätzung von Eichfelder sei das für die dortigen Gärtner zwar nicht wünschenswert, „der Schaden sei aber nicht größer als bei den anderen innerstädtischen Lösungen“.
BA-Fraktionsvorsitzender Dieter Weinsheimer betonte, dass die Variante „halber Tunnel“ auch bei den offiziell geprüften Varianten dabei sei. Um möglichen Einsprüchen der Bahn zu begegnen, hat die BA-Fraktion für den Haushalt 2017 Mittel für ein möglicherweise notwendiges „unabhängiges Gutachten“ beantragt. Der Stadtrat habe das Geld für ein solches Gutachten auch beschlossen.
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