Sonntagsgedanken: Altwerden
Drei Geistliche diskutierten, wann das Leben beginne. Der eine meinte bei der Befruchtung, der andere, bei der Geburt. Der dritte erwiderte: „Es fängt an, sobald die Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot ist.“
Tatsächlich beginnt für viele ein neuer Abschnitt, wenn die Kinder erwachsen sind und ihre eigenen Wege gehen. Natürlich brauchen sie auch dann noch die Hilfe, den Rat ihrer Eltern. Spätestens aber mit der Pensionierung muss man sich überlegen, was nun dran ist. Man kann sich engagieren in Vereinen, Bürgerinitiativen oder Kirchengemeinden. Da gibt es z. B. Menschen im Krankenhaus, im Seniorenheim, die sich über einen Besuch freuen würden. Auch die Jungen könnten Hilfe gebrauchen in Form einer Tagesmutter oder eines Helfers bei der Firmengründung. In der Werbung, im Film dreht sich alles um die Jungen und Schönen. Was für ein dummer Irrtum! Was wird da für ein gnadenloser Druck aufgebaut! Nach christlichem Verständnis hat auch das Alter seine Gaben und Aufgaben, seine Chancen und Risiken. Wir müssen unsere Kräfte richtig einschätzen: Niemand soll sich über- oder unterfordern. Senioren dürfen eben auch alt sein, können und müssen das Abnehmen ihrer Kraft eingestehen. Der Mensch verklärt dann oft seine Jugend und blickt zu negativ auf die Heranwachsenden. Manche werden auch bitter, trauern ihren verpassten Chancen nach. Gott schenke den Senioren einen gelassenen, heiteren Sinn, die ehrliche Einschätzung ihrer Situation und auch die Weisheit, ihr Ende zu bedenken, ihre Lebensrechnung zu beschließen.
Weitere Sonntagsgedanken
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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