Erzbischof Ludwig Schick zum Tag der Menschenrechte: „Jeder Mensch hat ein Recht auf Heimat“

Symbolbild Religion

Erzbischof Ludwig Schick hat zum Tag der Menschenrechte (10. Dezember) auf das Recht auf Heimat verwiesen und an die Lage der Vertriebenen weltweit erinnert: „Jeder Mensch hat ein Recht auf Heimat.“ Nach dem Völkerrecht sei jeder Staat verpflichtet, seine Bürgerinnen und Bürger auf dem eigenen Staatsgebiet wohnen zu lassen, so der Bamberger Oberhirte, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist. „Vertreibungen, Hunger und Vergewaltigungen gehören leider in viel zu vielen Teilen der Welt zum Alltag der Menschen.“

Insbesondere im vom jahrelangen Bürgerkrieg völlig entkräfteten Südsudan werde die Situation immer verzweifelter. Erst im Frühjahr des Jahres beschrieb ein UN-Bericht die Menschenrechtsverletzung dort als so entsetzlich wie in kaum einem anderen Land der Welt. Täglich komme es zu Übergriffen auf Frauen, Dörfer würden niedergebrannt und Menschen von ihrem Land vertrieben – bisher über 2,2 Millionen Frauen, Männer und Kinder.

Auch in Nigeria sei die Situation weiterhin prekär, so Schick, der in dieser Woche im Nachbarland Kamerun zu Gast war. Millionen Nigerianer habe die Terrorgruppe Boko Haram aus ihrer Heimat vertrieben, getötet oder entführt. Viele Menschen irrten heimatlos durch das Land.

„Die Wahrung der Menschenrechte ist ein hohes Gut“, sagte Erzbischof Schick und appellierte deshalb an die Politiker, bei Staatsbesuchen und Reisen in die betroffenen Länder und Regionen immer wieder auf die Situation der Vertriebenen und Verfolgten aufmerksam zu machen. Jede Regierung solle sich für Menschenrechte einsetzen und die eigenen Entwicklungshilfen und Wirtschaftsbeziehungen von ihrer Einhaltung abhängig machen.

Der Tag der Menschenrechte wird jährlich am 10. Dezember begangen und ist der Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde.