Gigabits für Oberfranken
EU-Kommissar Oettinger sagt IHK für Oberfranken Bayreuth Unterstützung zu
„Daten sind das Geld der Zukunft“ – diese Aussage von EU-Kommissar Günther Oettinger macht die Bedeutung einer leistungsfähigen und schnellen Internet-Anbindung deutlich. Oettinger war zu Gast bei der IHK für Oberfranken Bayreuth, um mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik das IHK-Konzept „Pilotregion Oberfranken Digital“ zu diskutieren.
Oettinger lobt die oberfränkischen Ideen sowie das durchdachte Konzept ausdrücklich und stellt die Einrichtung eines Technologie-Exzellenzzentrums, einen so genannten „Digital Innovation Hub in Aussicht, in denen Unternehmen digitale Innovationen testen und sich beraten lassen können. Dazu hat Oettinger nach Brüssel eingeladen. Vertreter der IHK für Oberfranken Bayreuth werden in Kürze dort mit einer Expertengruppe zu Gesprächen zusammenkommen.
Im Mai 2016 hat Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, seine Strategie für den digitalen Binnenmarkt vorgestellt. Mit dieser Strategie will die EU-Kommission Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung flächendeckend dabei unterstützen, neue Technologien optimal zu nutzen. Insbesondere sollen nationale und regionale Initiativen zur Digitalisierung besser vernetzt werden. Das will die IHK für Oberfranken Bayreuth für das „Jahrzehnt Oberfrankens nutzen. Bei Gesprächen des IHK-Präsidiums in Brüssel hatte Oettinger, der ab Januar 2017 für den EU-Haushalt verantwortlich sein wird, einen Besuch in Oberfranken zugesagt. Diese Zusage löst er am vergangenen Freitag ein.
Trunk: Digitalisierungsprozess vorantreiben
„Die Digitalisierung ist die industrielle Revolution des 21. Jahrhunderts, als Strukturwandler und Innovationsmotor“, so IHK-Präsident Heribert Trunk. Mit einer „Pilotregion Oberfranken Digital an der Schnittstelle von Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen wolle die IHK wir das Innovationspotential der Digitalisierung für die kleinen und mittleren Unternehmen der Region und alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar machen. Trunk: „Der Digitalisierungsprozess in Oberfranken soll auf allen Handlungsfeldern vorangetrieben werden. Im Vordergrund steht dabei zunächst der weitere Breitbandausbau, mit dem in Oberfranken der Einstieg in das Gigabit-Zeitalter beschleunigt werden soll. Er habe das Gefühl, dass der oberfränkische Ansatz gut in die digitale Agenda Oettingers passe. Trunk: „Ich glaube, wir haben den Schlüssel zum Schloss gefunden.“
Auf dem Weg in die Gigabit-Gesellschaft
Die digitalen Datenmengen steigen rasant. Für Oettinger steht fest: „Die bisherigen Ausbauziele reichen nicht. Es geht nicht mehr um Megabits, es geht um die Gigabit-Gesellschaft. Glasfaser überall, bis zum letzten Bauernhof bis spätestens 2025. 500 Milliarden Euro muss die EU dafür in ihre digitalen Infrastrukturen investieren. 20 Prozent dieser Summe muss aus Brüssel, Berlin und den anderen Regierungen kommen. Oettinger: „Wer die Daten hat, hat die Macht. Daten sind das Geld der Zukunft“.
„Eine Zukunft, an der Oberfranken voll teilhaben will, so IHK-Vizepräsident Hans Rebhan. Der digitale Wandel sei die Chance, dem ländlichen Raum zu einer Renaissance zu verhelfen. „Das Gefühl abgehängt zu sein, kann der Vergangenheit angehören, wenn wir jetzt die Weichen richtig stellen.“ Gerade der Mittelstand benötige Unterstützung bei der Umsetzung des digitalen Wandels und von der Politik passende Rahmenbedingungen.
Auch Prof. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth, der den Ansatz der IHK ausdrücklich unterstützt, hebt die herausragende Bedeutung eines schnellen Internets hervor: Die Universität habe verschiedene Projekte in der Pipeline, die die Digitalisierung der oberfränkischen Wirtschaft intensiv befeuern könnten.
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