Erzbischof Schick betont Bedeutung von Krankenhausseelsorge und Klinikkapellen
„Medizin und Spiritualität gehören zusammen“
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat den Zusammenhang von Spiritualität und Medizin betont und zu einer stärkeren Zusammenarbeit von Ärzteschaft, Pflegepersonal und Seelsorgern aufgerufen. In der modernen Medizin werde die Verbindung von Leib und Seele oft nicht genügend gesehen, sagte Schick am Mittwochabend auf einem Symposium der Sozialstiftung Bamberg zum Thema „Spiritualität in der Medizin“. Dabei betonte er auch den Wert der Krankenhausseelsorge und von Kapellen in Kliniken als Rückzugsorten, die nicht von Mehrzweckräumen verdrängt werden sollten. Sie seien wichtige Orte, wo Patienten Ruhe und Besinnung, Kraft und Trost finden könnten, die für den Heilungsprozess wichtig seien, so der Erzbischof.
Aus der Psychiatrie sei der Grundsatz bekannt: „Wenn die Seele krank ist, wird auch der Leib krank.“ Spiritualität sei die Sorge für die Seele, den Geist, das Herz als Lebensmitte des Menschen. „Sie sollen mit einem guten heiligen, heilsamen, heilbringenden Geist erfüllt und belebt werden, sodass sie dann auch in den Körper die richtigen Impulse für sein Wohlergehen und seine Gesundheit geben, sagte Schick.
Schick, der vor seinem Theologiestudium ursprünglich Arzt werden wollte, verwies darauf, dass in der Tradition des Abendlandes, aber auch im Islam, Ärzte und Priester oft dieselben Personen gewesen seien. In der Medizingeschichte hätten viele Priester, Mönche und Nonnen die Heilkunst entwickelt und vorangebracht. Die ersten Krankenhäuser in Europa hätten geistliche Namen getragen. Heute arbeiteten insbesondere in der Palliativmedizin Ärzte intensiv mit Seelsorgern zusammen. Dies sollte auf die ganze Medizin ausgeweitet werden. Denn Leib und Seele gehören immer zusammen, in der Krankheit ganz besonders.
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