Indischer Generalkonsul eröffnet GIRT Oberfranken in Bayreuth
Indien – Marktpotenziale mit Hindernissen
Gestern Nachmittag trafen sich mehr als 50 Wirtschaftsvertreter zur Eröffnung des „GIRT Oberfranken“ in der IHK für Oberfranken Bayreuth. GIRT steht für „German Indian Round Table“ und ist ein deutschlandweites Netzwerk von Managern für Manager, die im deutsch-indischen Geschäftsumfeld tätig sind. Seit gestern gibt es mit dem „GIRT Oberfranken“ nun auch in Oberfranken eine entsprechende Plattform, die den Erfahrungsaustausch zwischen Indien-Kennern und -Neulingen fördern und so die Wirtschaftsbeziehungen zu Indien ausbauen soll.
Mit 1,2 Mrd. Einwohner und einem Wirtschaftswachstum von mehr als sieben Prozent zählt Indien aktuell zu einer der dynamischsten Wirtschaftsnationen weltweit – und ist somit ein interessanter Partner auch für oberfränkische Unternehmen. Das sahen gestern nicht nur die beiden Initiatoren des „GIRT Oberfranken“ so, Prof. Dr. Wengler, Hochschule Hof, und Prof. Dr. Kühlmann, Universität Bayreuth und BF/M-Bayreuth, die im GIRT Oberfranken ihre Indien-Netzwerke und -erfahrungen mit der lokalen Wirtschaft verbinden. Der Wunsch nach mehr Austausch zum Thema Indien wird nicht nur von den Kooperationspartnern IHK Bayreuth und BF/M-Bayreuth gefördert, sondern ist auch unter den regionalen Unternehmen sehr hoch, was man sehr gut an der großen Resonanz des gestrigen Abends sehen konnte: Mit mehr als 50 Teilnehmern wurden die Erwartungen aller Beteiligten weit übertroffen.
In seiner Eröffnungsrede ging Sugandh Rajaram, der neue Generalkonsul Indiens, auf die großen Potenziale Indiens ein, die sein Land zu bieten hat. Insbesondere vor dem Hintergrund der umfangreichen Reformen, die aktuell in Indien durchgeführt werden, würde das Land für Investoren – insbesondere aus Deutschland – immer attraktiver werden. Gleichzeitig gilt es jedoch, die kulturellen Unterschiede zu Deutschland beim Markteintritt sowie beim Manage-ment von Tochtergesellschaften zu berücksichtigen. Insbesondere für kleine und mittelstän-dische Unternehmen stelle dies eine große Herausforderung dar. Aus diesem Grund sind die Aktivitäten des GIRT Oberfranken als besonders wertvoll anzusehen, weil hier der Erfahrungsaustausch sowohl auf Unternehmensebene als auch auf der persönlichen Ebene gefördert werde.
Den Auftakt bei den Erfahrungsberichten machte die REHAU AG. In seinem Vortrag ließ Dr. Schlüter, Personalleiter der REHAU Gruppe, keinen Zweifel daran, dass Indien für sein Unternehmen zu den wichtigsten Wachstumsmärkten in der Welt zähle. Wie bei allen Investitionen seien jedoch auch hier besondere Hürden und Schwierigkeiten zu überwinden – aber diese bekäme man durch geschicktes Management und mit viel Ausdauer in den Griff. Mit Guido Christ, dem ehemaligen stellv. Geschäftsführer der Deutsch-Indischen Außenhandelskammer in Indien, folgte ein ausgewiesener Indien-Kenner, der ähnlich wie seine beiden Vorredner die außergewöhnlichen Chancen in Indien hervorhob. Dass der Weg nach Indien jedoch durchaus schwierig sei und viele Fehler gemacht werden können, illustrierte er wunderbar an zahlreichen Beispielen aus der Praxis.
Ebenso wichtig wie die Erfahrungsberichte war das anschließende Networking. Zahlreiche interessante Gespräche zwischen den Unternehmen, Anekdoten aus vielen Jahren im Indien-Geschäft, aber auch erste Ansätze zu neuen Kooperationen haben sich entwickelt.
Nach diesem gelungenen Auftakt sind bereits weitere Netzwerk-Treffen geplant. Diese werden von Partner-Unternehmen des GIRT Oberfranken ausgerichtet: Im ersten Quartal 2017 wird ein Treffen bei der Firma HOFTEXT/TENOWO in Hof stattfinden, im zweiten Quartal das dritte Netzwerktreffen bei KAESER Kompressoren in Coburg.
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