Erzbischof Schick zur Kondomverwendung
„Es geht dem Papst um die Eindämmung von Aids“
(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat verdeutlicht, dass es dem Papst in seiner Äußerung zur Kondomverwendung „nicht um die Erlaubnis von Kondomen, sondern um die Eindämmung von Aids“ gehe. Benedikt XVI. setze sich in seinem Interview-Buch erneut dafür ein, „dass alles getan werden muss, dass diese schreckliche Krankheit sich nicht weiter verbreitet“, so der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Neu sei, dass der Papst für bestimmte Situationen als Ausnahme den Gebrauch von Kondomen für möglich halte. Es sei Sache des Papstes, so Schick, zu benennen, welche konkreten Ausnahmesituationen aus katholischer Sicht erlaubt seien. Eine habe Benedikt XVI. in dem Interview genannt: männliche aids-infizierte Prostituierte. Grundsätzlich, so der Bamberger Erzbischof, habe der Papst aber erneut bestätigt, dass Abstinenz und Treue in der Ehe die Ausbreitung von Aids am besten verhinderten. Damit stimme er dem Antiaidsprogramm „ABC“ – abstinence, be faithful, condoms (Abstinenz, Treue, Kondome) zu.
Schick wies mit Nachdruck darauf hin, dass die Ausbreitung von Aids vor allem ein Armutsproblem sei. „Materielle und spirituelle Armut sind dabei die Hauptfaktoren“, so der Bamberger Erzbischof. Wer Aids eindämmen und überwinden wolle, müsse gegen die Armut kämpfen, bessere medizinische Versorgung in den Entwicklungsländern einfordern und einführen, sich für die Stärkung der Frauen in diesen Regionen einsetzen, sowie Erziehung und Bildung fördern. Aus ABC, so Schick, müsse ABCDE werden: abstinence, be faithful, condoms (in Ausnahmesituationen), development (Entwicklung) und education (Bildung).
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