Oberfränkische Kliniken bündeln Kompetenzen in Sachen Aus- und Weiterbildung
Um die Attraktivität Oberfrankens für junge Ärzte zu steigern und sie in die Region zu locken, gehen vier Chefärzte aus vier verschiedenen oberfränkischen Kliniken nun einen besonderen Weg. Gemeinsam stellten sie bei der Bayerischen Landesärztekammer einen Antrag auf eine Weiterbildungsberechtigung für das Fachgebiet Orthopäde/ Unfallchirurgie. In den nächsten Jahren können sie nun angehende Ärzte in diesem speziellen Fachgebiet ausbilden. Die umfangreiche Ausbildung findet an allen vier beteiligten Häusern statt.
Privatdozentin Dr. Alexandra Barthmann vom Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg, Privatdozent Dr. Stefan Piltz vom Klinikum Coburg, Dr. Friedrich-Wilhelm Müller vom Klinikum in Lichtenfels und Dr. Hans-Jürgen Mees von der Medical Park Klinik Bad Rodach sind stolz auf das, was sie gemeinsam erreicht haben. Vor kurzem traf der Bescheid der Bayerischen Landesärztekammer über eine Weiterbildungsberechtigung für das Fach Orthopädie/Unfallchirurgie ein. Im Verbund können die vier Mediziner nun junge Ärzte zu Orthopäden und Unfallchirurgen weiterbilden. Ein anspruchsvolles, aber begehrtes medizinisches Fachgebiet.
„Unser Ziel war es, das Interesse junger Ärzte an einer Ansiedlung in Oberfranken zu wecken. Wir möchten zeigen, dass auch der eher ländlich geprägte Raum Oberfrankens eine große Attraktivität gegenüber den großstädtischen Ballungszentren hat“, erklären die vier Ärzte den Hintergrund ihrer Initiative. Denn wer erst einmal als angehender Arzt zur Weiterbildung nach Oberfranken gekommen ist, lernt vielleicht die Vorteile der Region kennen und schätzen. Und bleibt. Oder andersherum: Junge oberfränkische Ärzte müssen nicht mehr in die Ballungszentren, um Orthopäde/Unfallchirurg zu werden. „Gerade im Hinblick auf den zu erwartenden Fachärztemangel in allen Disziplinen ist es wichtig, die jungen Mediziner vor Ort weiterzubilden“, sagen die vier Ärzte.
Doch gestaltet sich dieses Ansinnen schwieriger als zunächst angenommen. Durch die Neugestaltung der Weiterbildungsordnung Ortho/Unfall besitzen viele Ärzte außerhalb der universitären Einrichtung nur noch eine Teilweiterbildungsberechtigung und können kein komplettes Angebot mehr abbilden. Dadurch mussten in der Vergangenheit vermehrt junge Ärzte während Ihrer Weiterbildung entweder an die Universitätskliniken oder in Ballungszentren umziehen. „Der Nachwuchskräftemangel in den Fachkliniken vor Ort wird dadurch verschärft, dass die bestehenden Strukturen für Weiterbildungsmöglichkeiten außerhalb universitärer Strukturen und Maximalversorger kaum noch vollumfänglich bestehen. Junge Nachwuchsärzte sehen sich vermehrt gezwungen, ihre Weiterbildung in Ballungszentren abzuleisten“, kritisieren die Mediziner.
Dies ist durch die unlängst eingetroffene Weiterbildungsberechtigung nun zumindest im Bereich der Orthopädie/Unfallchirurgie anders. Zwei Jahre dauerte es, bis der gemeinsame Antrag von Privatdozentin Dr. Alexandra Barthmann, Privatdozent Dr. Stefan Piltz, Dr. Friedrich-Wilhelm Müller und Dr. Hans-Jürgen Mees genehmigt wurde. Nun stehen die Mediziner in den Startlöchern. Die Weiterbildung zum Orthopäden/Unfallchirurgen nach Ableistung der Basischirurgie von zwei Jahren, dauert weitere vier Jahre und findet an den Standorten des Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg, Klinikum Coburg, Klinikum Lichtenfels und in der Medical Park Klinik Bad Rodach statt. Interessenten wenden sich an Privatdozentin Dr. Alexandra Barthmann, Bezirksklinikum Obermain, Privatdozent Dr. Stefan Piltz, Klinikum Coburg, Dr. Friedrich-Wilhelm Müller, Klinikum Lichtenfels oder an Dr. Hans-Jürgen Mees, Medical Park Klinik Bad Rodach.
Weitere Informationen zu den Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken finden Sie unter www.gebo-med.de
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