Enge Zusammenarbeit zwischen Kirche und Gewerkschaften wünschenswert
Katholische Betriebsseelsorge organisierte Treffen zwischen Erzbischof Schick und Gewerkschaftsvertretern
(bbk) Angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftskrise sollten Kirche und Gewerkschaften eng zusammenarbeiten. Dafür hat sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick bei einem Treffen mit Gewerkschaftsvertretern aus Mittel- und Oberfranken ausgesprochen. Dies könne dazu beitragen, „die Krise zu überwinden und in unsere Gesellschaft wieder Partizipation, Solidarität und Integration hinein zu bringen“, sagte Schick bei einer von der Katholischen Betriebsseelsorge organisierten Begegnung am Montag, 17. Mai, im Bamberger Bistumshaus.
Der Bamberger Erzbischof betonte, es sei wichtig, „dass die Menschlichkeit in unserer Gesellschaft erhalten bleibt“. Dazu sei es notwendig, dass der bestehende Reichtum gerechter verteilt werde und so mehr Partizipation entstehe. Notwendig seien auch gerechtere Löhne und Bildung. Gerade im Schulterschluss zwischen Gewerkschaften und Betriebsseelsorge könne eine gerechte, humane Arbeitswelt gesichert und verbessert werden.
Finanztransaktionen europaweit besteuern
Schick räumte ein, dass nicht alle Probleme sofort lösbar seien. Bedrückend sei für ihn die Entwicklung an der Börse: Nach dem Börsencrash letzten Jahres, der gerade die Ärmsten in den Entwicklungsländern an das Existenzminimum gebracht habe, zeige sich nun wieder eine vergleichbare Entwicklung. Der Bamberger Erzbischof appellierte an die Gewerkschaften mitzuhelfen, die Besteuerung von Finanztransaktionen europaweit durchzusetzen.
In der sich anschließenden Diskussionsrunde waren die Gründe für Armut und ihre Bekämpfung ein zentrales Thema. Dabei zeigte sich nach Einschätzung aller Beteiligten, dass Kirche und Gewerkschaften in wichtigen Werten und Zielen, in den Ansichten über Armut und dem Wunsch, den Menschen zu helfen, weitgehend übereinstimmten.
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