FCE Bamberg weist Finanzielle Forderungen des ehemaligen Vorsitzenden entschieden zurück
Auf Unverständnis stößt bei den Verantwortlichen des FC Eintracht Bamberg 2010 die beim Verein eingereichte Fnanzielle Forderung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Mathias Zeck – über diese hat der Fränkische Tag in seiner Ausgabe am 14. Oktober berichtet. Grund: Der Verein sieht große Widersprüche zwischen der hohen Verschuldung, die der Anfang März zurückgetretene Vorsitzende in nur sechs Jahren Vereinsführung angehäuft hat, und der in dem Artikel zitierten Aussage von Zecks Anwalt, dass Zeck stets im Interesse des Vereins gehandelt habe.
FCE- Vorsitzender Jörg Schmalfuß, der nach dem Rücktritt Mathias Zecks an der Spitze des Vereins steht, zeigt sich – zusammen mit vielen Mitgliedern und Gönnern des Vereins – geschockt und fassungslos ob dieser Forderung: „Allein die Idee, den Verein innerhalb so kurzer Zeit – also seit Vereinsgründung im Jahr 2010 – mit einem Darlehensbetrag von einer halben Million Euro zu belasten, ist schon Wahnsinn. Und jetzt noch diese zusätzliche Forderungsanmeldung“. Dem Betriebsleiter zweier Bamberger Unternehmen „war bekannt, dass Mathias Zeck Gelder von seinem Privatkonto in den Verein einbrachte. Dass es sich jetzt um Darlehen handeln soll, verwundert nicht nur mich.“
In diesem Zusammenhang verweist Jörg Schmalfuß auf die Satzung des FC Eintracht Bamberg 2010. Dort steht, dass Rechtsgeschäfte mit einem Gegenstandwert höher als 35.000 Euro der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen und der Verein im Außenverhältnis gerichtlich und außergerichtlich stets durch zwei Vorstandmitglieder vertreten wird. „Wir prüfen gerade die Einhaltung dieser Satzungsinhalte, unabhängig von der Forderungsanmeldung Herrn Zecks, mit dem Verdacht, dass gerade bei Arbeitspapieren und sonstigen Vereinbarungen mit hoher Belastung für den Verein die Zustimmung eines zweiten Vorstands, geschweige denn des Aufsichtsrats stets nicht vorlag“, erklärt ein Rechtsanwalt, der den Verein juristisch berät und unterstützt. Dass diese Formalien erfüllt waren, sieht der FC Eintracht Bamberg als höchst unwahrscheinlich an. Eine Prüfung der von Mathias Zeck angemeldeten Forderung führt jetzt der vom zuständigen Amtsgericht beauftragte Insolvenzverwalter, Volker Böhm aus Nürnberg, unabhängig durch.
Verein prüft mögliche Schadensersatzforderung
Der FC Eintracht Bamberg lässt derzeit juristisch prüfen, ob der Verein gegenüber Mathias Zeck einen Anspruch auf Schadensersatz hat. Jörg Schmalfuß macht deutlich, „dass wir nicht vorhatten, dieses Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Allerdings müssen wir aufgrund des Artikels im Fränkischen Tag und den dort gemachten Aussagen reagieren. Dies sind wir den Mitgliedern, Gönnern und Sponsoren des FCE schuldig. Daher sagen wir klar und mit allem Nachdruck: Wir distanzieren uns von der Idee und den Vorstellungen von Mathias Zeck, wie man einen Verein führt. Das Ergebnis dieser Idee und Führung ist ja bekannt.“
Zur Erinnerung: In der Mitgliederversammlung am 29. Dezember vergangenen Jahres bezifferte Mathias Zeck den Stand der Verbindlichkeiten mit 150.000 Euro. Nach der Neuwahl hat Jörg Schmalfuß mit seinen ebenfalls neu gewählten bzw. berufenen Vorstandskollegen im Rahmen der Übernahme der Dienstgeschäfte einen höheren Betrag ermittelt. Nach dem Rücktritt von Mathias Zeck Anfang März hat die Vorstandschaft unter der (neuen) Leitung von Jörg Schmalfuß unverändert mit Nachdruck an der Ermittlung des Schuldenstandes gearbeitet. „Und das war alles andere als einfach, denn viele Belege und Nachweise lagen nicht vor oder waren nur schwer zu erhalten“, so Schmalfuß. Die neue Vereinsführung hatte dann zur außerordentlichen Mitgliederversammlung, zu der sie Mitte März geladen hatte, den Mitgliedern einen Schuldenstand von 450.00 Euro präsentiert. „Und diese Zahl haben wir sogar mit dem Zusatz versehen, dass wir bis jetzt diese Zahl ermitteln konnten, der Stand der Verbindlichkeiten sogar noch höher sein könnte. Und genau so war es dann ja auch“, so Jörg Schmalfuß. Abschluss des Insolvenzverfahrens könnte sich verzögern Der Vorsitzende weiter: „Bedauerlich ist es unserer Ansicht nach, dass gerade Mathias Zeck, der die Hauptverantwortung für die Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit des FC Eintracht Bamberg 2010 trägt, den möglichen Abschluss des laufenden Insolvenzverfahrens durch seine Forderungsanmeldung verzögern könnte“.
Schmalfuß, der inzwischen vielseitige Unterstützung bei der Rettung des Vereins erfährt, gibt sich jedoch kämpferisch: „Zu viele gute Signale gibt es rund um den Fusionsverein, dessen Mitglieder mehr denn je zusammenarbeiten, um eine Zukunft zu gestalten. So weist zum Beispiel die Jugendfußballabteilung in allen Altersklassen unerschrocken jedes Wochenende die hohe Qualität der fußballerischen Ausbildung nach. Und auch die weiteren Abteilungen üben ihren Spiel- und Trainingsbetrieb mit Ehrgeiz und Erfolg aus. Zudem ist es in den letzten Wochen gelungen, ein Kompetenzteam renommierter Personen aus Sport und Wirtschaft der Region für den Verein zu gewinnen. Sie werden als Botschafter des Neuanfangs auftreten.“ Näheres werde, so der 30-Jährige abschließend, zeitnah bekanntgegeben.
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