Nachbericht zur Klimawoche 2016 im Landkreis Forchheim

Besucher bei der Besichtigung des Wasserkraftwerks Schwedengraben. Foto: LRA FO

Besucher bei der Besichtigung des Wasserkraftwerks Schwedengraben. Foto: LRA FO

Im Rahmen der Klimawoche im Landkreis Forchheim konnten die Besucher der zahlreichen Veranstaltungen sich über erneuerbare Energien vor Ort, Gebäudesanierung, E-Mobilität und kreative Klimaschutzprojekte informieren.

Klimaschutzmanager Dominik Bigge und Fördermittelberaterin Christine Galster sind sehr zufrieden mit der Resonanz der Aktionswoche. Die Stromerzeugung vor Ort war dieses Jahr eines der Highlights, neben der Elektromobilität. „Wer große Kraftwerkstechnik liebt, kam insbesondere beim Wasserkraftwerk Schwedengraben und Weichselgarten auf seine Kosten. Dass wir hinter die Kulissen schauen durften, haben wir Familie Kraus aus München mit Ihren Mitarbeitern und den Stadtwerken Ebermannstadt zu verdanken“ so Bigge.

Die Resonanz zum Thema Photovoltaikanalgen kombiniert mit Batteriespeichern war ebenfalls umwerfend. „Das Thema Energieautarkie und den eigenen Strom selber nutzen ist der Renner“ fasst Galster zusammen. Zwei Unternehmen aus der Photovoltaikbranche hatten an ausgewählten Objekten die Funktionsweise der Eigenstromnutzung verdeutlicht. Dabei war der TESLA-Speicher ein besonderer Publikumsmagnet.

Zum Abschluss der Themenwoche standen E-Mobilität und moderne Heizanlagen auf dem Programm.
„Spritzig, umweltbewusst und steuerfrei mit dem E-Auto unterwegs“ fasste Herr Teich vom Autohaus Zolleis die E-Mobilität zusammen. Die zahlreichen Besucher konnten sich dabei Elektroautos aus der Nähe anschauen und bekamen von den Experten allerhand technische Informationen. Die Reichweite des e-Golfs beträgt unter optimalen Bedingungen 190 km , die des BMW i3 beträgt ca. 300 km, der VW-Hybrid fährt rein elektrisch ca. 50 km, hat aber ergänzend einen Diesel-Motor. Die in E-Autos verbauten Lithium-Ionen-Batterien können – je nach Hersteller- entweder gekauft oder gegen monatliche Gebühr geleast werden. Ein Batteriemanagementsystem schont den Akku und ermöglicht eine hohe Anzahl an Be- und Entladevorgängen. Beim Elektroauto entfallen die regelmäßigen Wartungsarbeiten, wie sie bei herkömmlichen Dieselmodellen oder Benzinern notwendig sind. Das Aufladen der Fahrzeuge ist äußerst einfach „das Wirrwarr an Steckern gehört der Vergangenheit an“, so Teich. Bigge ergänzte, dass sich die öffentliche Ladeinfrastruktur in den nächsten Monaten deutlich verbessern wird, „die Diskriminierungsfreiheit und das ad-hoc-Laden sind durch neue Regeln vorgeschrieben, da kommt jeder an seinen Fahrstrom“. Wer Strom von seiner eigenen Photovoltaikanlage nutzt, fährt besonders günstig und klimaschonend.

Christine Galster wies auf die vom Bund seit Juli 2016 gewährte Kaufprämie hin. Der „Umweltbonus“ in Höhe von 4000 Euro für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge bzw. vom 3000 Euro für Hybridautos und die 10-jährige Befreiung von der Kfz-Steuer waren für die Teilnehmer besonders interessant. Begeistert vom Thema vereinbarten viele Besucher gleich noch einen Termin für eine individuelle Probefahrt mit dem Autohaus Zolleis und stellten fest: Das E-Auto ist zumindest das ideale Zweitauto und gerade für kürzere Strecken gut geeignet.

Im Anschluss präsentierten die Stadtwerke Forchheim und WVG die Wärmezentrale in der Gerhart-Hauptmann-Straße. Im Quartier mit sanierten KfW-55-Effizienzhäusern betreiben die Stadtwerke ein kleines Nahwärmenetz mit Heizzentrale. Die Wärmeversorgung übernimmt überwiegend ein Gasmotor der sowohl Wärme als auch Strom erzeugt. „Das ist einer der effizientesten Arten fossile Energien zu nutzen, es werden 140 Tonnen CO2 eingespart“ erklärte Andreas Müller von den Stadtwerken. Das BHKW ist so ausgelegt, dass es die Grundlast für die Wärmeversorgung in den Wohnungen abdeckt, der erzeugte Strom steht zusätzlich zur Verfügung. Der Strom (115.000 kWh) wird größtenteils direkt im Quartier verbraucht und die profitieren durch günstigen Wärme- und Strombezug.