Fachkräftebedarf: Unternehmen und Hochschulen suchen gemeinsam nach Lösungen

Fachkräfteausschussvorsitzender Michael Stammberger (5.v.r.) und IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen (6.v.r.) begrüßten Vertreter aller oberfränkischen Universitäten und Hochschulen. Foto: IHK für Oberfranken Bayreuth

Fachkräfteausschussvorsitzender Michael Stammberger (5.v.r.) und IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen (6.v.r.) begrüßten Vertreter aller oberfränkischen Universitäten und Hochschulen.
Foto: IHK für Oberfranken Bayreuth

Wirtschaft und Wissenschaft im Dialog

Die Hochschulabsolventen von heute sind die Fachkräfte von morgen. Rund 1000 Mitarbeiter mit Hochschulabschluss fehlen oberfränkischen Unternehmen jedoch bereits jetzt – und das trotz steigender Studentenzahlen. „Es ist eine Herausforderung, Hochschulabsolventen aus Oberfranken dauerhaft in der Region zu halten“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen bei der jüngsten Sitzung des IHK-Fachkräfteausschusses. Diese war eine besondere: Denn erstmals brachte die Industrie- und Handelskammer Vertreter von mehr als 50 Unternehmen mit denen der sechs oberfränkischen Hochschulen zusammen.

In mehreren Durchgängen stellten sich die Universitäten Bamberg und Bayreuth, die Fachhochschule des Mittelstands, die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof, die Hochschule der Bayerischen Wirtschaft sowie die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg den Unternehmen mit ihren Schwerpunkten vor. Im Dialog überlegte man gemeinsam, mit welchen Argumenten die mittelständischen Unternehmen in Oberfranken Hochschulabsolventen als Mitarbeiter gewinnen können. Dazu bekamen die Unternehmensvertreter einen Überblick über das immer vielfältiger werdende Angebot der Hochschulen in der Region.

„Oberfranken ist eben nicht nur Genussregion, sondern auch Bildungsregion“, sagte Michael Stammberger, Vorsitzender des Fachkräfteausschusses. Stammberger machte deutlich, dass es nicht zielführend ist, Ausbildung und Studium gegeneinander auszuspielen: Für die Unternehmen steht schließlich die Frage im Vordergrund, wie sie die dringend benötigten Fachkräfte bekommen – und nicht, ob diese ein Studium oder eine duale Berufsausbildung absolviert haben, erklärte der Leiter Aus- und Weiterbildung der Brose Gruppe. „Das Bildungssystem ist im Wandel und vernetzt sich immer stärker: Die Zahl der Studierenden nimmt zu, allerdings steigt auch die Zahl der Studienabbrecher – für diese bietet eine Ausbildung eine Anschlussperspektive.“ Mit Hochschulen und Unternehmen im Dialog könne man zudem den Übergang der Absolventen vom Studium in den Beruf verbessern.

Die Veranstaltung soll der Auftakt einer Reihe sein, mit der die IHK Wirtschaft und Wissenschaft regelmäßig in Kontakt bringen will. Dabei soll es künftig auch um die Themen Forschungstransfer und Innovation gehen.