Heuer mehr Pilz-Vergiftungen als im Vorjahr

Vergiftungen durch Beeren auch immer wieder zu verzeichnen

Die Anzahl der Vergiftungen durch den Genuss unverträglicher oder giftiger Pilze und Beeren schwankt von Jahr zu Jahr deutlich. „Nach der neuesten Statistik hatten wir im Raum Bamberg dieses Jahr einen Fall von Vergiftung durch Pilze oder Beeren“, so Doris Spoddig, Ernährungsfachkraft bei der AOK Bamberg.

Bayernweit registrierte die AOK in diesem Jahr jedoch bereits 48 Versicherte, die wegen Pilz- und eine Person, die wegen Beerenvergiftung im Krankenhaus behandelt werden mussten. 2009 waren 25 Pilz- und fünf Beerenvergiftungen zu verzeichnen. Spitzenwerte wurden in den Jahren 2004 und 2005 erreicht. Damals waren insgesamt 63 bzw. 56 AOK-versicherte Personen wegen derartiger Vergiftungen bis zu zehn Tagen im Krankenhaus behandelt worden, 2003 dagegen „nur“ 23. Die meisten Vergiftungen treten von Juni bis Oktober auf. „Der Grund für die schwankenden Zahlen dürfte an den unterschiedlichen Wetterbedingungen in den Sommer- und Herbstmonaten liegen“, so Spoddig. Feucht-warme Wetterperioden lassen die Pilze sprießen und locken dann offensichtlich mehr unerfahrene Sammler jeden Alters an. Bei den Beeren sind vor allem Kinder gefährdet.

Giftnotruf kontaktieren

Pilze und Beeren sollten deshalb ohne Fachkenntnisse nicht gesammelt und verzehrt werden. „Davor kann, auch wenn die Sammelsaison so gut wie beendet ist, nicht oft genug gewarnt werden“, so Spoddig. Ein gutes Bestimmungsbuch, die Anleitung durch erfahrene Sammler und auch das Internet sind gute Wissensquellen. Wer nach dem Essen von Pilzen oder Beeren Übelkeit, Schmerzen oder Schwindel verspürt, sollte sofort einen Arzt kontaktieren oder den Notruf 112 wählen. Ratsam ist zudem, immer ein Exemplar aufzubewahren, um den „Übeltäter“ im Notfall schnell identifizieren zu können. Übrigens kann bei Pilzen auch leicht eine Lebensmittelvergiftung auftreten, etwa dann, wenn das Sammelgut falsch oder zu lange gelagert wurde.

Notfall-Infos:

Bei möglichen Vergiftungen sollte immer der Rat einer Giftnotrufzentrale eingeholt werden (GIFTNOTRUF München Tel. 089/19240).