Vorführung in Unterrüsselbach: So wird Rückwärtsfahren sicher
LBG mit Rückfahrkamera zum selber Testen auf dem „Tag des offenen Hofes“ am 6. Juni in Unterrüsselbach (Igensdorf)
Wer viel mit großen Fahrzeugen wie zum Beispiel Schleppergespannen fährt, kennt das Problem des toten Winkels. Hand aufs Herz, wer kann wirklich immer genau sagen, ob sich gerade eine Person hinter seinem Fahrzeug aufhält, während er rückwärts fährt? Schlecht, wer sich hier nur auf sein Glück verlässt. Denn der Blickwinkel, den die Spiegel gewähren, ist eingeschränkt. Und selbst, wer sich beim Rückwärtsfahren umdreht, wird feststellen: Der Gefahrenbereich unmittelbar hinter dem Gespann oder auch seitlich an den großen Hinterrädern ist von der Fahrerkabine aus nicht einsehbar. Abhilfe schaffen können Rückfahrkameras. Verschiedene Systeme sind auf dem Markt.
Gerhard Gemmel aus Kirchrüsselbach bei Igensdorf hat seinen Futtermischwagen seit einigen Jahren mit einer mobilen Rückfahrkamera ausgerüstet. Anlass für ihn war, dass er beim Rückwärtsfahren fast seine Frau überfahren hätte, die sich hinter dem Fahrzeug im Fahrsilo aufgehalten hat. „Es war großes Glück, dass ich noch rechtzeitig zum Stehen gekommen bin“, sagt er heute. Beiden ist klar, dass Heidi Gemmel durch die hohen Silomauern rechts und links und durch den Futterstock im Rücken keine Möglichkeit gehabt hätte, auszuweichen.
Nach dem ersten Schrecken hat sich Gerhard Gemmel Rat geholt bei Wolfgang Schatz, einem der Sicherheitsberater der LBG Franken und Oberbayern. Der LBG-Mitarbeiter kennt das Problem zur Genüge: „Es passiert immer wieder, dass Menschen, vor allem Kinder oder Senioren, unerwartet hinter dem Schlepper auftauchen. Wer seine Maschinen mit einer Rückfahrkamera aufrüstet, der ist auf so eine Situation wesentlich besser vorbereitet. Rückfahrkameras helfen Leben retten“. Leider, so bedauert Wolfgang Schatz, gehören sie bei weitem noch nicht zur Standardausrüstung auf dem bäuerlichen Betrieb. Unternehmer wie Gerhard Gemmel übernehmen hier wirklich eine Vorreiterrolle.
Ein weiterer Aspekt für den Kauf der Kamera kann es zudem sein, dass der Fahrer mit der Rückfahrkamera sehr gut sieht, ob er zum Beispiel mit dem Hänger irgendwo anstößt oder hängen bleibt. So hat sich eine solche Kamera, die je nach Ausstattungsmerkmale bereits ab etwa 200 Euro zu beziehen ist, schnell bezahlt gemacht. Für noch mehr Überblick ließe sich eine weitere Kamera am Monitor anschließen.
Rückfahrkameras, Leitern, Spannungssimulator … Die LBG-Sicherheitsberater sind beim „Tag des offenen Hofes“ am 6. Juni 2010 in Unterrüsselbach mit spannendenVorführungen und wichtigen Informationen vor Ort
Zum Beispiel geht es am LBG-infostand rund um die Sicherheit bei der Waldarbeit. Am Spannungssimulator wird demonstriert, welche Kräfte wirksam werden, wenn unter Spannung stehendes Holz, wie es beispielsweise bei der Aufarbeitung eines Windwurfs anfällt, aufgearbeitet werden muss. Kennen Sie den toten Winkel eines Schlepper-gespanns? Er ist enorm groß! Im Schlepperkabinenmodell in Originalgröße können sich Besucher am LBG-Infostand davon selber überzeugen und gleichzeitig sehen, wie hilfreich eine Rückfahrkamera sein kann. Sie macht den toten Winkel einsehbar und reduziert damit das Unfallrisiko erheblich! „Sicheres Arbeiten in luftiger Höhe“ ist ein weiterer Schwerpunkt der LBG-Mitarbeiter. Am Infostand zeigen Sie, wie Leitern richtig gesichert werden, damit bei Arbeiten auf erhöht liegenden Arbeitsplätzen kein Risiko eingegangen wird. Nähere Informationen unter 0921 / 603-345. Der „Tag des offenen Hofes“ wird vom Bayerischen Bauernverband und den Landfrauen ausgerichtet.
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